Auch wenn Simon Biallowons ca. zwanzig Zeilen lang ein durchaus verständliches Bedürfnis nach Schweigen angsichts des Elends dieser Tage artikuliert: Ich will es nicht! Mir geht es wie Kurt Marti in seiner Leichenrede für Gustav E. Lips: "im namen dessen, der tote erweckte, im namen des toten, der auferstand", ich protestiere gegen den Tod von 150.000 Menschen innerhalb zwei Wochen.
Vor allem über Burma möchte ich nicht schweigen! Statt dessen empfehle ich den Bericht des CNN-Reporters Dan Rivers, der sich wie ein Guerillakämpfer durch das Land bewegte, um die Situation vor Ort zu recherchieren, und am Ende trotzdem aufgeben musste. Nicht im Kampf gegen verseuchtes Wasser sondern gegen die Militärregierung, die lieber ihr Volk verrecken lässt als eigene Schwächen zuzugeben. Im Gegensatz zum Erdbeben in China ist in Burma die humanitäre Katastrophe auch eine kommunikative Katastrophe. Und das verschlimmert die Situation ganz erherblich wie die armseligen Spendenaufkommen zeigen.Deshalb gilt meine Wut auch nicht nur der zynischen Junta: Die sogenannte Weltgemeinschaft, die ganze Menschheit schaut untätig weg, wie hunderttausende von Menschen sterben. Dazu soll ich als Christin schweigen?
Damit dann irgendwann in unsere Religionsbücher gedruckt wird: Dem Herrn unserem Gott hat es ganz und gar nicht gefallen?
Nachtrag 1: Wer etwas spenden kann, findet in Elsas Nacht(b)revier den passenden Link.
Nachtrag 2: Einen Tag später ist sogar der Vatikan meiner Meinung: Der Heilige Stuhl fordert die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf das Militärregime in Burma auszuüben.
„Ich will etwas verändern“
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vor 5 Jahren
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