Freitag, 3. Oktober 2008

Christlich Bloggen

Seit dem Studientag "Kirche und Medien" der Deutschen Bischofskonferenz wissen wir endlich, dass christliche Blogs unkontrollierbar frisch und frei - wenn auch nicht fromm und gebildet - über Glaubensinhalte oder was sie dafür halten, debattieren. (Das komplette Zitat inklusive Kommentar bei Thomas Matterne) Medienbischof Fürst scheint diese Aussicht allerdings nicht abzuschrecken, bekannte er doch gestern im Interview mit dem Rheinischen Merkur:

Rheinischer Merkur: "Können Sie sich einen bloggenden Bischof vorstellen?"
Gebhard Fürst: "Ja, das kann ich. ... Blogs wären für mich eine gute Möglichkeit, als Kirche und zugleich persönlich im Netz präsent zu sein."

Ob es an dem "frisch" liegt - verlockend nach 200 Jahren?

Oder an dem "frei" - sind wir durch das Evangelium doch zur Freiheit berufen?

"Nicht gebildet" - könnte als Option verstanden werden, die Frohe Botschaft über das bürgerliche Mileus hinaus "den Armen" zu verkünden.

"Nicht fromm"? - Nein, das nicht. Dann doch lieber „frisch, fromm, fröhlich, frei". Okay, ist von Jahn geklaut. Passt aber zum christlichen Bloggen mindestens so gut wie zum Turnen. Und wem das als Imprimatur-Ersatz nicht reicht, kann immer noch die 10 Blogger-Gebote der evangelikalen Allianz propagieren:

1. You shall not put your blog before your integrity.
2. You shall not make an idol of your blog.
3. You shall not misuse your screen name by using your anonymity to sin.
4. Remember the Sabbath day by taking one day off a week from your blog.
5. Honour your fellow-bloggers above yourselves and do not give undue significance to their mistakes.
6. You shall not murder someone else’s honour, reputation or feelings.
7. You shall not use the web to commit or permit adultery in your mind.
8. You shall not steal another person’s content.
9. You shall not give false testimony against your fellow-blogger.
10. You shall not covet your neighbour's blog ranking. Be content with your own content.