Mittwoch, 8. Oktober 2008

"Christliche Feministin" ausgezeichnet

Mit der Verleihung ihres renommierten Romano-Guardini-Preises hat die Katholische Akademie in Bayern gestern echte Größe gezeigt.

Im Jahr des 40. Todestages des großen Religionsphilosophen und Theologen Romano Guardini ehrte sie eine couragierte Frau für ihr außergewöhnliches Engagement: Sr. Dr. Lea Ackermann. Zweifellos eine gebildete und intelligente Frau, doch erhielt sie den Preis nicht - wie viele ihrer Vorgänger - für intellektuelle Glanzleistungen, sondern für ihr unermüdliches Engagement für Frauen in Not. Das von der "Weißen Schwester" zunächst für Kenia gegründete Hilfswerk SOLWODI (Solidarity with women in distress), das mittlerweile auch in Deutschland aktiv ist, bemüht sich vor allem Mädchen und Frauen aus der Zwangs- und Armutsprostitution zu befreien. (Angesichts des ungebrochenen Booms von Sextourismus und der milliardenschweren Menschenhandels-Industrie eine wahrhaft titanische Aufgabe!) Es war unglaublich spannend dieser Energie geladenen Frau zuzuhören, wie sie aus ihrem Leben erzählte. Sehr feinsinnig auch ihre "feministische relecture" Guardinis, die es hoffentlich auf der Seite der Akademie bald nachzulesen oder als Videostream anzuschauen gibt. (Man wird ja noch träumen dürfen.)

Ein Musiktipp muss an dieser Stelle gestattet sein, denn die Akademie engagierte für den musikalischen Rahmen ein unglaublich virtuoses und geniales Quartett: Quadro Nuevo.

Und noch ein Fernsehtipp als Nachtrag: Heute (08.10.) abend um 19 Uhr strahlt das Bayerische Fernsehen einen Film über Schwester Lea aus.

Schwester Lea und die Ware Liebe
Romano Guardini-Preis 2008 für eine Ordensfrau mit Power
Ein Film von Andrea Kammhuber

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Einen schönen Filmbeitrag über die Preisverleihung bietet katholisch1.tv

http://katholisch1.tv/index.php/kath1/(darstellung)/video/(beitrag)/402