Am Dienstag sind sie also nach zweimonatiger Ankündigung endlich losgefahren - die Busse in London und Madrid als Werbeträger für Sinnsprüche von Atheisten. "Es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Hört auf Euch Sorgen zu machen und genießt das Leben."
"Es gibt Gott. Deshalb machen wir uns keine Sorgen und genießen das Leben" - lautet die Antwort. Natürlich. Gehört schließlich zu dem, was Jesus wirklich sagte: dass wir uns keine Sorgen machen und feiern sollen. Der vermeintlich atheistische Spruch ficht uns nicht an und bringt uns nicht aus dem Konzept.
Ist das Thema damit angemessen und abschließend erörtert?
Ich frage mich schon, was diese Leute eigentlich antreibt, die glauben ihre Mitmenschen von der Religion befreien zu müssen. Bei Ariane Sherine, der Initiatorin der Kampagne, gab wohl die religiöse Intoleranz, die ihr auf einer Website begegnete, den Anstoß: Wer nicht an Jesus glaube, möge zur Hölle fahren. Wäre schon traurig, wenn das wirklich auf einer Site, die sich christlich nennt, stünde. Welchen Grund für einen derart missionarischen Atheismus gibt es außer der schlechten persönlichen Erfahrung mit Vertretern der Religionen, die es ja leider Gottes doch immer wieder zu geben scheint? Eine weitere Frage: Was will eine atheistische Mission den Menschen bringen? Freiheit aus der Knechtschaft, Nächstenliebe, die Verheißung eines Lebens in Fülle vielleicht?
Jedenfalls: Sie suchen das Gespräch. Deshalb dürfen wir das Thema nicht einfach achselzuckend abschließen.
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vor 6 Jahren
1 Kommentare:
Ich glaube, wenn ich meinen Glauben nicht hätte, ich wäre sein Gegner, wahrscheinlich sogar ein Missionar des Atheismus.
Kann den missionarischen Atheismus also irgendwie ganz gut verstehen und bin da durchaus für faire Mitbewerberschaft. Gäbe es die, wir hätten längst viel gewonnen. Der Glaube nämlich hat mehr und die besseren Argumente, würde ich meinen.
Leider gibt es kaum gute Plattformen.
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