Sonntag, 17. Mai 2009

Verschrottete Heilige

Sehr zweifelhaft stimmte mich folgender Hinweis eines Kollegen: Das Devotionaliengeschäft der Klosterläden (und wahrscheinlich nicht nur dort) erlebe zur Zeit einen Boom durch den Verkauf von Christophorus-Plaketten. Hintergrund seien die verschrottungsprämienfinanzierten Neuwägen, die nach segensreichen Begleitern verlangten.

Nun mag ich nicht hoffen, dass es sich anders als bei den Autos bei den Christophorussen (oder wie auch immer der Plural lautet) um einen Neubedarf und keinen Ersatzbedarf handelt. Wenn es also, wie ich befürchte, nicht Ausdruck einer religiösen Renaissance ist, nach deren Manifestation wir täglich Ausschau halten, was passiert dann mit den alten Plaketten? Werden die etwa mit verschrottet? Oder wenigstens vor der Metallpresse gerettet und in geweihter Erde beigesetzt oder wie man auch immer pietätvoll Altdevotionalien entsorgt.

Wenn hier jemand Vorschläge hätte, wäre ich sehr dankbar. Unser Christophorus wandert zwar von Auto zu Auto, aber im Nachttisch sammelt sich dann doch im Laufe eines Katholikenlebens so manche Devotionalie an, an der nicht ganz so viel Herzblut hängt, wie an dem Kreuz oder Rosenkranz, die ich zur Erstkommunion bekam.

Dienstag, 12. Mai 2009

Illuminati

Das katholische Spiel zum Filmstart




"Willkommen im Flug-Illuminator! Begeben Sie sich mit dem Vatikan-Hubschrauber auf den Flug der Erleuchtung!"

Selten so gelacht! Den Link hat sich die glaubenslust echt verdient! Unbedingt ausprobieren!!

The Greatest Love Of All

Ein Wegekreuz steht meinem Elternhaus schräg gegenüber. 1858 wurde es aufgestellt; warum, weiß niemand mehr so genau. Mein Vater, der auch schon dort aufgewachsen ist, erinnert sich, dass sich vor dem Zweiten Weltkrieg die Bewohner des kleinen Dörfchens regelmäßig an diesem Kreuz versammelt haben, übrigens auch ohne offizielle Geistlichkeit. Die Begräbniszüge in den Hauptort der Pfarrei, in dem auch die nächste Kirche steht, haben hier angehalten. Im Mai fanden zweimal wöchentlich Andachten statt: Die Nachbarn sorgten für die Bestuhlung, die älteren Schülerinnen sprachen die Gebete.

Interessant an diesem Wegekreuz ist die Schrifttafel, die unterhalb des Kreuzes angebracht ist. "Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für seine Feinde." Als Kind dachte ich immer, es sei einfach ein Bibelzitat, weil mir der Vers natürlich irgendwie bekannt vorkam und die letzte Antithese aus der Bergpredigt über die Feindesliebe mitschwingt.

Ist es aber nicht, und ich weiß nicht, was den Auftraggeber der Inschrift dazu bewogen hat, Joh 15,13 auf diese Weise abzuändern.

Sonntag, 10. Mai 2009

Zum Muttertag

Meine Freundin - eine großartige, sehr intelligente und warmherzige Frau, die ihre vielversprechende wissenschaftliche Karriere aufgegeben hat, um mit geistig behinderten Kindern zu arbeiten - erinnerte mich gestern an ein Lied, das ich früher auch immer sehr gerne hörte, wenn es mal im Autoradio lief.

Ebenfalls gestern erreichte mich die Nachricht einer anderen Freundin - auch sie eine großartige, sehr intelligente und warmherzige Frau: Sie gibt ihre Position in einer multinationalen Software-Firma in Redmond auf, "to spend more time volunteering for great causes around the world" . Über die Region ihrer ersten Station in Rwanda / Grenzgebiet Kongo hatte ich erst wenige Tage zuvor einen
aufwühlenden Artikel gelesen.

Zum Muttertag für alle Hexenkinder, Kindersoldaten, geistig behinderten Kinder, deren Mütter, Deine Kinder, meine Kinder und meine Freundinnen:

The Greatest Love Of All




I believe that children are our future
teach them well and let them lead the way
show them all the beauty they possess inside
give them a sense of pride to make it easier
let the children's laughter remind us how we used to be

Everybody's searching for a hero
people need someone to look up to
I never found anyone who fulfilled my needs
a lonely place to be and so I learned to depend on me

I decided long ago never to walk in anyone's shadows
if I'd fail if I'd succeed at least I'll live as I believe
no matter what they take from me
they can't take away my dignity

Because the greatest love of all is happening to me
I found the greatest love of all inside of me
the greatest love of all is easy to achieve
learning to love yourself it is the greatest love of all

I believe that children are our future
teach them well and let them lead the way
show them all the beauty they possess inside
give them a sense of pride to make it easier
let the children's laughter remind us how we used to be

I decided long ago never to walk in anyone's shadows
if I'd fail if I'd succeed at least I live as I believe
no matter what they take from me
they can't take away my dignity

Because the greatest love of all is happening to me
I found the greatest love of all inside of me
the greastest love of all is easy to achieve
learning to love yourself it is the greatest love of all

And if by chance that special place
that you've been dreaming of
leads you to a lonely place
find your strength in love

(Whitney Houston)

Mittwoch, 6. Mai 2009

Wunderbar

Bei dieser Illustration atheistischer (sic!) Buswerbung in Madrid auf Welt-Online (Fotostrecke, Bild 6) hatte wohl nicht der Fehlerteufel seine Finger im Spiel:

"Gott existiert doch. Genieße das Leben in Christus"

Sonntag, 3. Mai 2009

Scheußliche Kirchenlieder

... jetzt muss ich es doch loswerden - in der Hoffnung, dass es den ein oder anderen Organisten zum Nachdenken anregt:

Will man eine private Liste der scheußlichsten Kirchenlieder erstellen, so würde diese bei allen Rechtgläubigen angeführt werden von Vertretern des NGL, die entweder in der Tat nicht so toll waren, oder von denen man sich definitiv abgehört hat.

Meine private Hitliste wird eindeutig angeführt vom zu langsam (!) gesungenen Heilig der Schubertmesse. Zu diesem Kirchenlied gehört auch, dass es immer langsamer gesungen wird, je weiter südlich man kommt. In Köln kann man noch Glück haben, in Bayern wird es finster. Schade eigentlich. Das hat good old Schubert nicht verdient.