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Würde die Frau in der Kirche...
"Christen müssen überall eine Kultur fördern, die die gleiche Würde der Frau anerkennt, im Recht und in der Wirklichkeit der Fakten", fordert Papst Benedikt XVI. beim Empfang der Teilnehmerinnen des vom päpstlichen Laienrat ausgerichteten Kongresses vom 7. bis 9. Februar 2008 "Frau und Mann – der Mensch in seiner Ganzheit". Eine sehr berechtigte Forderung, die in weiten Teilen der Welt leider noch längst nicht eingelöst ist. Doch wer den moralischen Zeigefinger erhebt, ist manchmal auch nicht weit von der eigenen Nase entfernt. Leider ist das Thema "Frau in der Kirche" schon ein so alter Hut, daß es kaum noch müdes Gähnen hervorlockt. Trotzdem hat dieseTagung ohne Diskussion der Ämterfrage nicht einmal die Qualität einer Farce. Die Diskussion müßte sogar ich zwei Richtungen geführt werden: Die erste ist natürlich die vor 20 Jahren mit Mulieris Dignitatem und erst recht 1994 mit Ordinatio Sacerdotalis endgültig geklärte Tatsache, daß zum Empfang des Weihesakraments zwingend das Mann-Sein erforderlich ist. Dem ist nichts hinzuzufügen, was die Kongressteilnehmerinnen selbstverständlich wissen. Umso wichtiger ist die zweite Diskussionsebene, denn sie zielt auf das Amtsverständnis - ein Thema, das die Ökumene genauso betrifft wie die Frauenfrage. Muß der liturgische Leiter von Gottesdiensten zwangsläufig auch über den finanziellen Haushalt der Gemeinde bestimmen und gleichzeitig Schwerkranke seelsorglich begleiten? Ist der Vorsteher der Eucharistie immer automatisch derjenige, der auch das Wort Gottes am besten auslegen kann? Muß der Heilige Geist fast alle bedeutsamen Charismen inklusive Zölibat in der Person des katholischen Priesters konzentrieren? Mich wundert es nicht, daß kaum noch einer das Selbstbewußtsein besitzt, solches von sich zu behaupten. Für die Frauenfrage ist das Amtsverständnis von erheblicher Bedeutung: Denn solange alle Verantwortung in der Kirche an den (männlichen) Ordo gekoppelt ist, solange sind Frauen von den kirchlichen Machtstrukturen ausgeschlossen. Solange definieren Männer, was das Wesen der Frau ist und worin ihre Würde besteht. Solange ist es um die gleiche Würde der Frau "im Recht und in der Wirklichkeit der Fakten" schlecht bestellt.
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