lautet die Überschrift des BDKJ-Kommentars zur neuen Sinus-Milieu-Studie U27 von BDKJ und Misereor. Nee, nicht die Studie ist der Schatz! Die Jugend natürlich. Das wird zwar nirgends klargestellt, setze ich aber wohlwollend voraus. Und während ich meinen GEPA-Kaffee schlürfe, sinniere ich wehmütig darüber, wieviel sinnvoller das Geld statt in Heidelberg in einem Misereor-Projekt aufgehoben wäre. Dass ich nicht so der klassische Sinus-Fan bin, habe ich schon an anderer Stelle dokumentiert.
Was ist nun der Erkenntnisgewinn der neuen Studie? Hier einige Zitate aus den Presseerklärungen: "Schönheit, Spiritualität und die Frage nach dem Nützlichen: Das ist jungen Menschen wichtig." "So erleben junge Menschen Gemeinschaft heute primär übers Internet." "Die Sinus-Jugend-Studie zeigt, dass das Gros junger Menschen nach dem „Richtigen und Wahren“ sucht." Spiritualität, Gemeinschaft, Internet, Suche nach dem Richtigen und Wahren - da habe ich einen echten Tipp: Get in touch with the ['magis]-feeling - meet the ['magis]-community!
Alarmierend finde ich folgende Aussage: Die meisten haben keine Vorstellung davon, welchen Gewinn sie von katholischer Jugendarbeit haben könnten. Wie könnten sie auch? Selbst unsere große Pfarrei in einer Stadt mit Bischofssitz bietet keine verbandlich organisierte Jugendarbeit an! Religiöse Erfahrungsräume für Jugendliche fehlen allenthalben - dafür brauche ich keine Studie.
Was mir in diesem Zusammenhang auch noch einfällt: Kürzlich erzählte mir meine Freundin, dass in ihrer Diözese die "Option für die Armen" nachträglich wieder aus der Firmkatechese gestrichen wurde. Ein schwerwiegender Verlust! Nicht nur, weil ein zentraler Inhalt der Botschaft Jesu wegfällt. Sich aktiv den "Armen" zuwenden, böte auch den Jugendlichen einen Anknüpfungspunkt an Glauben und Kirche, die sich mit gymnasialem "Gelaber" schwer tun. Auch dafür brauche ich keine Studie.
Ach ja, die Studie: Hier ist der Link.
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vor 6 Jahren
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