Sonntag, 27. Juli 2008

The world is full of God

Lawrence Kushner, Rabbi am Hebrew Union College in New York und Bestseller-Autor, gibt in seinem Buch "Jewish Spirituality" Christen eine Einführung in die Spiritualität ihrer Bruder-Religion. Auf der neu gestalteten Webseite des Magazins U.S. Catholic findet sich ein ausführliches Interview mit Rabbi Kushner, in dem ich auf eine äußerst interessante Deutung von Himmel und Hölle gestoßen bin:

Daniel Polish, one of my rabbinic colleagues, says that you can understand Judaism's take on heaven and hell in this way: When you die, they sit you in an easy chair in front of a big video monitor with surround-sound, and they begin to show in slow motion a movie of every single thing you did in your entire life, over and over again. Heaven or hell? You decide.

Sicherlich auch für Christen ein bedenkenswerter Ansatz, wenngleich natürlich aus unserer Sicht das Element der Erlösung darin fehlt. (Aber ich möchte einen einzelnen Satz eines Interviews auch nicht überstrapazieren.)

Freitag, 25. Juli 2008

Jakob, der Große

hat heute Namenstag. Der gigantische Weihrauchkessel, der in Santiago de Compostela über die Pilger geschwenkt wird, ist wirklich sehenswert!



Alles weitere zum Tagesheiligen im Ökumenischen Heiligenlexikon.

Dienstag, 22. Juli 2008

24 bischöfliche Blogs

Mag der Spiegel auch noch so stänkern: Wer bloggt befindet sich in bester, geweihter Gesellschaft: die Zwölf gleich doppelt - lauter Bischöfe!

Episcopal Café hat die anglikanischen Bischofs-Blogs anlässlich der Lambeth Conference zusammengestellt.

Sonntag, 20. Juli 2008

Sacred Place in Cyberspace

Noch sinnenfälliger als bei glaubenssache kann man die sakrale Dimension des Internet an diesen Orten erleben: Das Team von www.gratefulness.org hat auf seiner Website einen Raum gestaltet, in dem Menschen Kerzen anzünden können. Für andere Menschen, für eigene Anliegen, zum innehalten, verweilen und beten. Ein sehr schöner, heiliger Ort! Man spürt es gleich: Mit jeder Kerze entzünden Menschen ein kleines Licht, das die Dunkelheit vertreibt, Gemeinschaft stiftet, tröstet, Geborgenheit und Hoffnung ausstrahlt. Zum mitbeten einfach auf die Flammen klicken. Oder eine eigene Kerze anzünden!

Dazu ein Ohrwurm für den Hintergrund - immer wieder schön: Dans nos obscurités, allume le feu qui ne s'étaint jamais. (Im Dunkel unsrer Nacht entzünde das Feuer, das niemals verlöscht.)



Heilige Orte laden dazu ein, eine Pause zu machen, das Leben vor Gott zu bringen und segnen zu lassen. Eine tägliche zehnminütige Gebetszeit leitet eine weitere Website an: Sacredspace.

Donnerstag, 17. Juli 2008

Stürmische Zeiten

Die Bilder von der "stürmischen" Ankunft Papst Benedikts auf dem Münchner Flughafen sind vielen noch gut im Gedächtnis. Doch wie stürmisch es tatsächlich in seinem Pontifikat zugeht, dokumentiert Die Presse.com. Ein herrliche Bildergalerie, die zum Schmunzeln einlädt!

Natürlich könnte man auch über metaphorische Deutungen sinnieren, die vom Wehen des Geistes bis zu Gegenwind reichen könnten, doch das will ich jedem Betrachter selbst überlassen.

Montag, 14. Juli 2008

Christentum in zehn Sätzen

Da sage noch mal jemand, wir hätten ein komplizierte Religion: noch nicht mal zehn Sätze erklären das Christentum! Und das fast perfekt.

(Es hat halt an Pfingsten angefangen, nicht an Ostern. Aber da wollen mir mal nicht so pingelig sein.)

Christentum: Daran glauben Katholiken

Noch Fragen?

Samstag, 12. Juli 2008

Our only Security is Hope

"...And I think that what we have to recover today is the ability to dream greater things. And we need dreams that cannot be sold....Don´t expect it to be easy...There is no more security. One of the things, I think, we have to realize that our only securtiy is hope...I think we have our call to be different.
(P. Adolfo Nicolás)



Gefunden beim Beisassen.

Freitag, 11. Juli 2008

Ist Gott ein Held?

Ich mag Superman! Jedenfalls in der Version "Die Abenteuer von Lois und Clark".

Allein die Szenen, wie Lois und Clark sich in der Redaktion des Daily Planet um die besten Stories streiten ... göttlich. Und die verzwickte Liebesgeschichte zwischen den beiden! Dann natürlich der sympathische Held, der ständig die Welt rettet. Es gab wirklich nur wenige Nachmittage - damals beim Fernsehsender mit Empfangsgerät in jedem Büro -, an denen ich Superman verpasst habe und dann auch nur aus trifftigem Grund.

An der qeep-Umfrage
, die Jugendliche nach ihrem Helden befragte und die von vielen Medien mit Überschriften wie "Superman vor Gott" aufgegriffen wurde, habe ich nicht teilgenommen. Aber ich hätte auch für Superman gestimmt.

Weil Gott kein Held ist, sondern Gott. Und Jesus ist allenfalls der Held Gottes (wenn man Jes 9,5 so übersetzen will). Er hat in Wahrheit die Welt gerettet. Aber nicht durch einen Heldentod.


Interessant finde ich, dass die amerikanischen Jugendlichen das ganz anders sehen. Und manche Freikirchen offenbar auch, zum Beispiel bei wertvoll-medien
und in Gütersloh. Für sie ist Gott tatsächlich ein Held. Was meinst Du?

Montag, 7. Juli 2008

Ehe Ihr Euch traut

...müssen Sie bitte unten rechts unterschreiben.

Davor die Millionen-Euro-Frage:
Die sakramentale Ehe ist unauflöslich. Eine zivilrechtliche Ehe kann jederzeit geschieden werden. Welche Variante würden Sie als "Ehe light" bezeichnen?

So ganz verstehe ich die Aufregung um den Wegfall des Verbots einer kirchlichen Hochzeit ohne vorausgegange zivilrechtliche Eheschließung nicht. Gerade nach katholischer Auffassung ist die sakramentale Ehe ein wirksames Zeichen der Nähe Gottes, seines Bundes mit den Menschen. Was in aller Welt hat das mit Namensrecht, (vermeintlichen) Steuervorteilen und Erbansprüchen zu tun? Wie kommt man dazu, ausgerechnet die sakramtale Ehe als "Ehe light" zu bezeichnen? Ein Kommentar der Stuttgarter Nachrichten schlussfolgert daraus: "Die Kirchen ahnen, was da auf sie zukommt: Paare, die schön heiraten wollen - ohne den Preis dafür zu bezahlen."
Wie bitte? Jedes Sakrament hat seinen Preis? Oder haben Scheidungskosten jetzt eine sakramentale Komponente? Die zitierte Formulierung mag sich der Redakteur ausgedacht haben. Aber die besondere Wertschätzung des Sakraments der Ehe habe ich in den kirchlichen Reaktionen vermisst.

Sonntag, 6. Juli 2008

Erlösung in Christus

Vor wenigen Tagen hat Elsa in unserer Erlösungs- und Freiheitsdiskussion nach einem Verweis auf Christus gefragt. Ich hatte im Kommentarbereich selbst einige Gedanken ohne ausdrücklichen Christus-Bezug dazu formuliert. Darum hat mich Elsas Frage zu erneutem Nachdenken angeregt, ein herzliches Danke dafür an Elsa!

Welche Bedeutung hat Jesus Christus auf meinem Weg der Erlösung? Ist er mein Begleiter, der den Weg durch den Tod zum Leben vorangegangen ist und dem ich folgen kann? Ja, sicher ist er das. Und noch viel mehr, denn er ist selbst der Weg und das geht ungefähr so:

Es lebte ein Mensch, der Jesus hieß. Er war Jude, ein Sohn des Volkes, das bereits eine lange Geschichte mit Gott erlebt hatte und Gottes befreiende Rettungstaten feierte. Jesus mußte ein sehr besondere Ausstrahlung haben: Wer ihn persönlich kennenlernte, konnte leicht zu der Überzeugung gelangen, dass dieser Mensch von Gott gesandt war. Deshalb gab es etliche Leute, die alles stehen und liegen ließen, um ihn zu begleiten. Jesus hatte ein besondere Botschaft an die Menschen: Das Böse sei endgültig besiegt und die Herrschaft Gottes habe begonnen. In diesem Reich Gottes werden Kranke heil und Gefangene frei. Dämonen werden ausgetrieben, weil der Satan keine Macht über die Menschen hat. Jesus wirkte als Bevollmächtigter dieser Gottesherrschaft, indem er sie nicht nur verkündete, sondern lebte. Er stand mit seiner Person und seinem Leben dafür, dass das Heil, die Liebe und das Gute letztlich die Oberhand behalten, auch wenn immer noch Böses unser Leben ständig durchkreuzt.

Das Durchkreuzen hat er selbst auf sich genommen: In Verrat, Demütigung, Folter und einer grausamen Hinrichtung als Verbrecher hat er am eigenen Leib erfahren, wie elend das Leben eines Menschen vergehen kann. Nämlich genau so, wie Elsa es in einem Zitat von Plato gefunden hat: "man wird ihn ans Kreuz schlagen, damit er zur Einsicht kommt, dass es nicht das Richtige ist, in dieser Welt gerecht zu sein."

Doch wir Christen glauben den Freunden Jesu: Sie haben erlebt, dass Gott tatsächlich über den Tod und die Sünde siegt. Er hat Jesus auferweckt und seine Botschaft in einer über alle Maßen beeindruckenden Weise bestätigt. Ja, dieser Mensch war von Gott gesandt. Er ist Gottes Gesalbter, der Christus, der zum Beispiel in Jesaja 61 beschrieben wird. Mit seinem Tod, seiner Auferweckung und "Erhöhung" hat Gott dieser Botschaft eine wirksame Kraft verliehen, die alle Menschen mitnimmt in den Sieg des Lebens über den Tod, des Guten über das Böse, des Heilwerdens der zerbrochenen Herzen und der Befreiung der Gefesselten. Mit seinem Kreuz und seiner Auferstehung wird Jesus selbst zum Erlöser und Befreier - wenigstens für die, die daran glauben.

Mittwoch, 2. Juli 2008

Leben nach dem Tod

Zwei sehr verschiedene Weisen darüber zu sprechen:





Wer glaubt an Engel?

Auf die Frage nach dem eigenen Engel-Glauben haben unsere Leser so geantwortet:

"Engel sind reale Geistwesen zwischen Gott und Mensch - von Gott erschaffene Kräfte einer überirdischen Dimension, die die Menschen schützen und begleiten."
19 Leser (59%).

"Engel ist ein schöner Name für Gottes Botschaft an den Menschen, für den persönlichen Gedanken, mit dem Gott einem Menschen zugewandt ist."
8 Leser (25%).

"In der Beziehung zwischen Gott und mir haben Mittlerwesen keinen Platz."
3 Leser (9%).

"Engel helfen kleinen Kindern durch die "magische Phase", stehen einem erwachsenen Glauben aber nicht mehr zu Gesicht."
1 Leser (3%)

"Engel sind Ausdruck von Aberglauben oder verstecktem Polytheismus. Es gibt keine Engel."
1 Leser (3%)

Auch wenn die Umfrage selbstverständlich keinesfalls repräsentativ für unseren Kosmos war: So viel Engel-Glauben hatte ich nicht erwartet!