Freitag, 29. August 2008

Särge selber flechten


Ihr Weg zum umweltfreundlichen Begräbnis:

Flechten Sie sich doch einfach Ihren Sarg selbst!

Dies bietet die Somerset Willow Company in Wochenendseminaren an. Zwar kann man dort auch fertige Modelle käuflich erwerben, aber zu einer wahren ars moriendi würde der selbstgeflochtene Sarg natürlich viel besser passen. Für alle Handarbeitswütigen wäre das auch eine schöne Geschenkidee zu Weihnachten, wobei ich nicht weiß, wie zeitaufwändig die Fertigung ist. (Sonst einfach als Idee für nächstes Jahr vormerken.)

Donnerstag, 28. August 2008

Christen haben besseren Sex

... wir ahnten es immer schon; doch nun bringt es die BILD in einem Interview mit dem Theologen und Sozialwissenschaftler Andreas Bochmann unwiderruflich ans Licht. Bei der Interpretation seiner empirischen Ergebnisse bleibt Bochmann natürlich etwas vage. Eine Denkrichtung, die er vorgibt, ist, dass guter Sex mit Liebe zu tun hat und dass bei christlichen Paaren das Eingebunden sein in die göttliche Liebe die Liebe in der Zweierbeziehung fördert.

Nachdem die Ursachenforschung noch in den Kinderschuhen steckt, scheint nicht nur der Schluss möglich, dass der Glaube zu besserem Sex verhilft, sondern, so Bochmann: "Es könnte ja auch sein, dass guter Sex frömmer werden lässt..."

Mittwoch, 20. August 2008

El Peregrino - das erste Spiel zum Jakobsweg



Den Jakobsweg als Gesellschaftsspiel, das gab es meines Wissens noch nie. Ein kreatives Team aus München hat sich daran gemacht und genau dies genial umgesetzt. Leider bin ich selbst noch nie auf dem Jakobsweg gepilgert, aber auch mir hat das Spielen sehr viel Freude bereitet.

Auf dem großen, schön gestalteten Spielplan kann man würfelnder Weise unterwegs sein, sammelt Herbergsstempel, erlebt Wind und Wetter, muss Wissensfragen beantworten und hat über Ereigniskarten teil an Orten, Menschen und Erlebnissen auf dem Weg.

Auf einer eigenen Homepage kann man sich ausführlich über das Spiel informieren und es auch bestellen. (Das Spiel ist so brand aktuell, dass es noch nicht den Weg in die großen Spielzeuglädenketten gefunden hat.) Wer eine Geschenkidee für Freunde des Jakobswegs sucht, liegt hier gold richtig.

Sonntag, 17. August 2008

Willkommen in der Taufoase

Auf einen interessanten Link möchte ich sehr gerne aufmerksam machen:

www.taufoase.at

Dort findet man alles, rund um die Feier des Sakraments der Taufe: Fürbitten, Lieder (gleich zum Reinhören!!!), Motive für die Taufkerze, Taufsprüche, Geschenkideen und vieles, vieles mehr.

Diesen Link gerne an Taufeltern, Paten und Katecheten weiterempfehlen.

Samstag, 9. August 2008

Mission: possible

"Die Kirche, die nicht identisch ist mit einer Sekte, kümmert sich um das Wohl und Heil der Menschen - nicht bloß um die Mitglieder der Kirche, sondern um die Menschen in allen Schichten. Sie kann auch nicht schweigen bei der Gestaltung der Lebensverhältnisse in der Gesellschaft...."
Karl Kardinal Lehmann in "Offen für die Welt" bei Welt Online

Statt "Mission" als Mitgliederrekrutierung für den eigenen konfessionellen Haufen, wie zum Beispiel bei diesen
oder jenen.

Nachtrag: Oder auch hier - den Artikel von heute früh habe ich erst nach meinem Posting gefunden. (Nee, wir haben gar nichts voneinander abgeschrieben - der Titel liegt einfach auf der Hand und ist nicht sehr originell.)

Donnerstag, 7. August 2008

Beim Sterben nachhelfen

Mehr als die Hälfte der Deutschen ist dafür, das Leben schwerkranker Menschen, die keine Chance mehr zum Überleben haben und große Schmerzen erdulden müssen, auf deren eigenen Wunsch hin zu beenden. Das hat das Institut für Demoskopie in Allensbach in einer entsprechenden Umfrage zum Thema Sterbehilfe herausgefunden.

Da fehlen doch nur noch die ultimativen 10 Tipps, wie man Menschen das Leben so verleidet, dass sie sich den Tod wünschen.

Hier ein paar Vorschläge - weitere Ideen werden gerne aufgegriffen:

1. Der Einsamkeit überlassen
2. Das Gefühl vermitteln lästig zu sein
3. Mit fremden Menschen zusammenpferchen

4. Privatsphäre missachten
5. Als Kostenverursacher an den Pranger stellen
6. Eigene Gestaltung des Lebens total verhindern
7. Wie Bittsteller oder Aktenzeichen behandeln
8. Die Hoffnungslosigkeit der Situation beschwören
9. Kontakte zu Freunden und Familie erschweren
10. Gott draußen halten

Wenn man das konsequent durchzieht, kann man die Zahl der freiwilligen Abgänger erhöhen und schön die Volkswirtschaft entlasten. Es ist doch so viel einfacher und vor allem billiger, ein bisschen beim Sterben nachzuhelfen statt die Menschen durch Krankheit, Leid und Tod zu begleiten. Wozu die Mühe machen, wenn´s auch anders geht?


Und warum nicht gleich weiterdenken in Richtung anderer problematischer und kostspieliger Bevölkerungsgruppen? Behinderte, Arbeitslose, Kinder, Leute mit geringem Einkommen, Analphabeten, Suchtkranke, Fernsehgucker, Allergiker, Brillenträger, Übergewichtige, Blogger etc. Selbstverständlich nur auf eigenen Wunsch, bei Minderjährigen auf Wunsch der Erziehungsberechtigen.

Sonntag, 3. August 2008

Biblischer Fund

In den Trümmern des ersten Tempels hat die Archäologin Dr. Eilat Mazur ein völlig unversehrtes Urkundensiegel gefunden, das einem biblischen Namen Historizität verleiht und ihn ein bisschen lebendig werden lässt: Es war das Siegel des königlichen Beamten Gedalyahu ben Paschhur (Gedalja, Sohn Paschhurs), eines Zeitgenossen des Propheten Jeremia.

Das Siegel ist 2.600 Jahre alt: Gedalja war Minister des Königs Zedekiah (Zidkija). Zedekiah wurde 597 v.Chr. von Nebukadnezar II. als König des Südreichs Juda eingesetzt, hat dann aber auf tragische Weise 586 v. Chr. die Eroberung des Südreichs und Jerusalems verschuldet. Damit begann das babylonische Exil, eine tiefe Zäsur in der Geschichte Israels und Auslöser intensiver religiöser Reflexion.

Namentlich erwähnt wird Gedalja in Jer 38, die Verse schildern den Konflikt der Minister mit dem Propheten:

1 Schefatja, der Sohn Mattans, Gedalja, der Sohn Paschhurs, Juchal, der Sohn Schelemjas, und Paschhur, der Sohn Malkijas, hörten von den Worten, die Jeremia zum ganzen Volk redete, indem er sagte:
2 So spricht der Herr: Wer in dieser Stadt bleibt, der stirbt durch Schwert, Hunger und Pest. Wer aber zu den Chaldäern hinausgeht, der wird überleben; er wird sein Leben wie ein Beutestück gewinnen und davonkommen.
3 So spricht der Herr: Diese Stadt wird ganz sicher dem Heer des Königs von Babel in die Hände fallen und er wird sie erobern.
4 Darauf sagten die Beamten zum König: Dieser Mann muss mit dem Tod bestraft werden; denn er lähmt mit solchen Reden die Hände der Krieger, die in dieser Stadt noch übrig geblieben sind, und die Hände des ganzen Volkes. Denn dieser Mensch sucht nicht Heil, sondern Unheil für dieses Volk.
5 Der König Zidkija erwiderte: Nun, er ist in eurer Hand; denn der König vermag nichts gegen euch.
6 Da ergriffen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne des Prinzen Malkija, die sich im Wachhof befand; man ließ ihn an Stricken hinunter. In der Zisterne war kein Wasser, sondern nur Schlamm und Jeremia sank in den Schlamm.
Quelle: Einheitsübersetzung

Ein sehenswertes Foto des Fundstücks und einen ausführlichen Bericht dazu gibt es bei "The Jerusalem Post".

Nachricht zuerst gefunden bei Radio Vaticana

Samstag, 2. August 2008

Religiöse Zustände

Zitate vom Tage:

In einem Gastkommentar bei Welt-Debatte über Neurobiologie der Religion habe ich den Begriff gefunden: "
Religiöse Zustände"

Was hat man sich um Gottes Willen darunter vorzustellen?

Vielleicht so etwas:


"Wenn es für uns keinen Gott in Auschwitz gibt, wie soll es ihn dann für uns anderswo geben? Niemals kommen wir Christen hinter Auschwitz zurück, sagt Metz, und über Auschwitz hinaus kommen wir nur mit den Opfern von Auschwitz."
Rheinische Post Online zum 80. Geburtstag von Johann Baptist Metz

Oder eher dieses:

"Wir wollen kämpfen für eine bessere Zukunft – gerade, weil wir erlebt haben, wie wenig einfach das menschliche Leben gilt, wollen wir uns einsetzen für das Gedeihen des Lebens. Also – trotz dieser Erinnerungen und Bilder spüre ich auch, dass unter den Menschen doch viel positive Energie vorhanden ist, und diese Energie soll man unterstützen. Ich danke Gott dafür, dass ich sowohl Zeuge des schrecklichen Vernichtungswahns von seiten des bösen Geistes war, als auch Zeuge einer großartigen Wirkung des guten Geistes – sowohl in Kriegszeiten, als auch jetzt in der Nachkriegszeit."
Bischof Franjo Komarica von Banja Luka im Gespräch mit Radio Vatikan