Mittwoch, 24. Dezember 2008

Ankunft des Herrn


Das war in dem Weihnachtspäckchen, das ich heute geöffnet habe.

Sorgsam behandelt kann ich die Parkscheibe mit dem Weihnachtsengel ab 1. Dezember 2009 als Adventskalender verwenden.


Frohe Weihnachten!

Sonntag, 21. Dezember 2008

Engel - brennende

Gestern habe ich etwas ganz Besonderes gekauft.

Seit Monaten betrat wieder einmal den nächstgelegenen Naturkostladen. Sofort fiel mir die Kerze im Regal auf: Zum einen weil es die einzige Kerze war, zum anderen wegen ihrer außergewöhnlichen Form. Eine Engelkerze sei das, ließ ich mich beraten, und habe sie gleich mitgenommen.

Engelkerze? Normalerweise hätte ich mir darunter eine Stumpenkerze mit einem aufgemalten Engel oder Wachsrelief vorgestellt. Doch weit gefehlt! Ein Hersteller beschreibt das Produkt folgendermaßen:


"Wenn die Kerze entzündet wird, verwandelt sich diese in eine einzigartigen Engelsgestalt...Engelkerzen sind Träger unterschiedlicher Engelsqualitäten und werden in den Regenbogenfarben bzw. Chakrenfarben definiert. Der Bienenwachsanteil (molekulare Hexagonstruktur / Masaru Emoto) gestattet die Informationsübertragung einer geistigen Qualität auf die Substanz. Jede ...Engelkerze ist mit dem aramäischen „Vater unser" informiert." (Zitatquelle, da gibt es auch ein Foto)

Sonntag, 14. Dezember 2008

Die Freunde der Gottesdienstbesucher

Tolle Sache: Christen haben nicht nur den besseren Sex, sondern auch mehr Freunde!

"Regelmäßige Gottesdienstbesucher haben einen größeren Freundeskreis und pflegen mehr Kontakte zu Nachbarn als nichtreligiöse Menschen." Sozialwissenschaftler Richard Traunmüller von der Universität Konstanz schließt daraus auf die große gesellschaftliche Bedeutung der Religion als „starke integrative Kraft". (Hier nachzulesen)

Doch: Läge der sogenannte "Wermutstropfen" seiner Studienergebnisse nicht auch den Umkehrschluss nach Georg
nahe: So wie guter Sex womöglich frömmer werden läßt, lockt die Aussicht Freunde und Bekannte zu treffen vielleicht auch manchen geborenen Sonntagsmuffel zur Kirche?

Der Wermutstropfen: "Zwar stärke die Religion den gesellschaftlichen Zusammenhalt, aber die Kluft zwischen Arm und Reich, zwischen Gebildeten und weniger Gebildeten werde auch hier nicht überwunden, denn in den Gemeinden fänden sich nicht nur Gleichgesinnte, sondern auch Gleichgestellte. Dies zeigten die Analysen der SOEP-Daten hinsichtlich Einkommen, Bildung, Alter und Berufsstatus."

Weil uns der Stachel des "den Armen die Frohe Botschaft verkünden" offensichtlich nicht schmerzhaft genug piekt: Glückwünsche an den streitbaren Mahner Leonardo Boff zum 70. Geburtstag!

Sonntag, 7. Dezember 2008

Bayerische Engelkunde

Heute Nachmittag brachte der Bayerische Rundfunk eine schöne Sendung über Engel mit dem Titel: "Kleine bayerische Angelologie" - eine Spurensuche des studierten Religionsphilosophen Thomas Kernert.

Ein Auszug aus dem Ankündigungstext: "Dass der Bayer für alles „Fliagats” eine Schwäche hat, dokumentieren nicht nur seine Geflügelfarmen und Airport-Terminals, sondern auch und vor allem seine Gotteshäuser. Letztere sind überfüllt mit Engeln aller Provenienz, mit großen Engeln in langen weißen Gewändern und ganz kleinen, nackten Babyengeln, mit Erzengeln, Racheengeln, Rauschgoldengeln und Unschuldsengeln, mit kämpfenden, verkündenden und frohlockenden Engeln.
Doch damit nicht genug. Neben den sichtbaren gibt es noch Millionen von unsichtbaren Flügelträgern im Freistaat. Wie viele genau, ist unbekannt, bedenkt man jedoch, dass sich jeder Bayer nachts von mindestens 14 Schutzengeln umgeben weiß („Abends, wenn ich schlafen geh/ Vierzehn Engel bei mir stehn ..."), so bekommt man eine Ahnung von ihrer exorbitanten Verbreitung. Kein Wunder, dass sich Bayern in den letzten Jahrzehnten zur terra benedicta des Abendlandes gemausert und neben großartigen Leistungen in Theologie und Mariolatrie auch einen leibhaftigen Papst hervorgebracht hat."


Für alle, die die Sendung verpasst haben, nachhören wollen oder nicht im Sendegebiet des BR wohnen, gibt's sie als Podcast zum Nachhören.

Und hier auch noch mal der Link auf unser Engel-Special.

Eine adventliche Geschichte

In einer mittelalterlichen Stadt arbeiten drei Steinmetze auf der Baustelle einer großen Kathedrale.

Auf die Frage, was er hier tue, antwortet der erste: "Ich behaue Steine." Der zweite beantwortet dieselbe Frage mit dem Hinweis, dass er Geld für seine Familie verdiene. Darauf die Antwort des dritten Steinmetzes: "Ich arbeite mit am Bau des Domes."


(Quelle ist mir unbekannt, nacherzählt nach der Predigt unseres Pfarrers am 1. Advent.)

Freitag, 5. Dezember 2008

katholisch eben

Bei allem Schmerz, den die Trennung der Christenheit in verschiedene Konfessionen für viele Menschen verursacht: Manchmal macht es einfach Spaß, katholisch zu sein.

Michael Miersch hat in seiner Notiz "Glauben und zweifeln im Alltag" über die Mobilitätsgewohnheiten von Erzbischof Reinhard Marx einen der Gründe dafür in einer wunderbaren Formulierung zusammengefasst:

"Eine friedliche Koexistenz von asketischer Demut und lustbetonter Unvernunft - katholisch eben."

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Hessen suchen Jesus

Überschrift des GoogleGram (Pressemitteilung von Google) vom Tage: "Hessen vertrauen auf "Jesus" während Bayern eher aufs „Sparschwein" setzen"

Dahinter steckt die Idee als gesellschaftlichen Seismografen zu interpretieren, was die Leute am häufigsten in den Google - Suchschlitz eingeben. Bei einer Bekanntheit der Google-Suche von 99,3 Prozent und einer Reichweite von 92 Prozent nicht von der Hand zu weisen.

Die aggregierte Auswertung von Google "Insights for Search" zeigt, welche der bei google.de im September/Oktober 2008 eingegebenen Suchbegriffe besonderes stark anstiegen. Differenziert man das Ergebnis nach Bundesländern, kommt man zum Ergebnis: Die Hessen werden plötzlich fromm, während das "christliche" Bayern sich mit ganz materialistischen Themen beschäftigt.

Nochmal das GoogleGram im Wortlaut:
"Dabei suchten die Deutschen mit Google in keinem anderen Bundesland so häufig nach den Suchbegriffen „Goldpreis" und „Bundesschatzbrief" wie die Bayern und Baden-Württemberger. Die Hessen hingegen interessieren sich von allen Bundesbürgern am meisten für das Religiöse und Übersinnliche und suchen häufiger nach Begriffen wie „Jesus" oder „Tarot"."

Wer hätte das gedacht?

Quelle: Pressemitteilung und Infografik

Dienstag, 2. Dezember 2008

Gott - ein Wort

Meine Freundin Evi hat als Geschenk für mich den guten alten Ulrich Schaffer ausgegraben. Seine Worte seien allen glaubenden Menschen ans Herz gelegt

"Wie oft entzweien wir uns durch Worte. Dabei sind Worte nur Chiffren. Ich werde nie genau wissen, was du meinst, wenn du "Gott" sagst. Dein Blau ist nicht mein Blau und was du aufrecht gehen, Erlösung, Verwöhnung, Treue, Wachsen, Himmel, Freiheit oder Glauben nennst, werde ich nie wirklich wissen. Aber manchmal gelingt es uns auch, uns mit Worten zueinander hin zu tasten. Manchmal vertiefen Worte die Trennung, die wir spüren, ins fast Unüberwindbare. Vielleicht könnte der ganz vorsichtige Umgang mit Worten uns über die Worte hinaushelfen."
aus: Ulrich Schaffer, Gott in der Weite meiner Fantasie