Freitag, 25. Dezember 2009

Die Macht der Engel

"Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade!" preisen die Engel auf dem Hirtenfeld den neugeborenen Jesus. Weihnachten ohne Engel ist nicht vorstellbar: Von der Verkündigung über Josefs Träume bis zum Hymnus Angelicus spielen Engel im gesamten Geschehen eine wichtige Rolle.

Zwei Drittel der Deutschen glauben an Engel! Eine 45-minütige TV-Dokumentation greift die Renaissance der Engel auf. Zu Wort kommen unter anderem der katholische Fundamentaltheologe und Angelologe Prof. Johann Hafner und Pater Anselm Grün. Evolutionsbiologe Prof. Ulrich Kutschera hält dagegen: "Die Welt wäre ein Narrenhaus, wenn solche Kräfte wirken würden." Und Engel-Dolmetscherin Alexa Kriele erläutert ihre Art mit den Engeln zu kommunizieren.

Vorgestellt wird ein breites Spektrum an Themen rund um Engel wie Engel in der Bibel, Engel im Islam oder die Diskrepanz zwischen traditionellen Engelsmythen und dem heute vorherrschenden Glauben an Engel als ausschließlich liebevolle Wesen. Die Namen der drei Erzengel Michael, Gabriel und Rafael werden erklärt.

Die Sendung wird im ZDF ausgestrahlt am 25.12.2009 um 19:30 Uhr und online in der
ZDF-Mediathek zur Verfügung gestellt.

Viele Themen der Dokumentation sind ebenfalls zu finden in unserem
Engel-Special.

Frohe Weihnachten!

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Fürbitte geht online

Ein wundervolles interaktives Fürbittbuch und eine rundum gelungene Einladung, das Gebet oder neue Gebetsformen für sich zu entdecken, hat die Svenska Kyrkan (Schwedische Kirche) ins Web gestellt. Wer möchte, kann sein Gebet den anderen Besuchern der Website und der Fürbitte einer lokalen Kirche empfehlen. Außerdem lädt die Kirche immer wieder zu Kontakt und Gespräch ein. Bereits über 20.000 Gebete sind online: "Welcome, no matter who you are"

Die "Campaign for Payers" wurde zum der Star der Epica Awards 2009: Für die kreative Umsetzung erhielt die Agentur Forsman & Bodenfors den ersten Preis im Wettbewerb für interaktive Werbung. Die Epica Awards ist die größte europäische Wettbewerbsshow der Werbebranche.

Die Illustration oben stammt aus der Case Study der Kampagne.

Und Gott schuf


den Hard Rock...



(gefunden bei "Born to be Pressepfarrerin - Blog the Church" )


...als Geschenk für Dich. Alles Liebe zum Geburtstag!

Samstag, 19. Dezember 2009

Ein Wunder

Ein Freund erlaubte mir folgende E-Mail einer wahren Begebenheit, die sich erst kürzlich zugetragen hat, hier zu posten. Eine echte "Glaubenssache", eine Ermutigung, der Kraft des Gebetes zu vertrauen, und eine Einladung, füreinander zu beten:

Anfang November erfuhr ich von einem Freund, dass dessen Sohn Lukas

mit einer schweren Infektion in der Kinderklinik Augsburg liegt. Er
war am 3.11. dort eingeliefert worden. Er sei jedoch auf dem Weg der
Besserung. Mit seinem Vater wollte ich mich freundschaftlich auf ein
Glas Wein am 11.11. treffen.

Am 10.11. sagte er mir dieses Treffen ab. Der Zustand seines Sohnes
hatte sich dramatisch verschlechtert. Die Ärzte hatten jede Hoffnung
aufgegeben und die Familie darüber informiert, dass sie Lukas nicht
mehr helfen können und er wohl bald, möglicherweise noch am gleichen
Tag sterben würde.

Da ich in einer früheren Angelegenheit durch Gebete sehr konkrete
Hilfe bekommen hatte, habe ich begonnen zu beten und alle Menschen,
die ich kenne, die ich dazu in der Lage gesehen habe, um ihre Hilfe
beim Beten gebeten, darunter auch Pater Willibald, der mir zurück
schrieb, dass er sich kümmern würde. Ich habe sehr wohl gespürt, dass
gerade auch von den Gebeten aus Heiligenkreuz eine große Kraft ausgeht.

Lukas' Zustand blieb mehrere Tage lang kritisch, aber gegen Ende
dieser Woche, etwa am 13.11. besserte sich sein Zustand so sehr, dass
die Ärzte davon ausgingen, dass er seine Krankheit überleben würde.
In der Woche darauf erfuhren wir, dass der Zustand sich weiter
besserte. Die Ärzte teilten den Eltern mit, dass der Junge vermutlich
noch an Weihnachten in der Klinik liegen würde. Der Zustand sei jetzt
stabil. Aber er werde nie mehr zur vollen Gesundheit gelangen, da ein
Teil der Lunge so sehr in Mitleidenschaft gezogen war, dass man sie
in einem halben Jahr, wenn Lukas wieder in einem entsprechenden
Zustand sei, entfernen müsse.

In den Wochen danach besserte sich der Zustand von Lukas so schnell,
dass die Ärzte selbst gegenüber der Familie von einem "Wunder"
sprachen. Am vergangenen Freitag wurde Lukas aus dem Krankenhaus
entlassen. In dieser Woche der Entlassung wurde er noch einmal genau
untersucht, und die Ärzte stellten eine Heilung der Lunge fest, die
sich sich in dieser Form nicht erklären konnten. Die Lunge muss nun
nicht mehr operiert werden, und Lukas wird vollständig gesund werden.

Samstag, 12. Dezember 2009

BarCamp für kirchliche Onliner

Liebe Blogger-Kolleginnen und Kollegen,

seit Längerem treibt meine Kollegen und mich um, dass die kirchliche Kommunikation und die Verbreitung religiöser Themen und Inhalte im Internet an Schlagkraft vermissen lässt, weil zu wenig Vernetzung existiert und genutzt wird. (Die gut vernetzte christliche Bloggerszene ist da eher eine Ausnahme.)

Um Abhilfe zu schaffen, laden wir Euch und alle interessierten kirchlichen oder kirchlich orientierten Onliner zum einen Ende Februar zum ersten kirchlichen Online BarCamp nach Köln ein. Und zum zweiten bieten wir allen, ob sie teilnehmen können oder nicht, auf der Site des BarCamps eine Community zur Vernetzung an:

http://mdg-onlinecamp.mixxt.de/

Eine gute Gelegenheit sich auch mal in der wirklichen Welt zu treffen und auszutauschen.

Wir von der MDG freuen uns auf Euer Kommen - und was auch toll wäre, wenn Ihr hierfür ein bisschen die Werbetrommel rühren und das BarCamp und den Link verbreiteten könntet.

Sonntag, 29. November 2009

Selig ohne Gott

Ich erinnere mich gar nicht, wann ich mir das letzte Mal einen Stern gekauft habe, aber dieser Titel machte mich dann doch neugierig: Selig ohne Gott - ohne Fragezeichen am Ende und mit Gold als Schmuckfarbe auf dem Cover.

Doch ganz ehrlich, die Lektüre dieser Reportage darüber, wie sich Glaube jenseits der großen Kirchen seine Bahn bricht, blieb enttäuschend. Ein paar nette Beispiele von Sekten, deutschen Buddhisten und schweizer Hexen, aber keine Substanz, wenig Reflexion, kein Mehrwert. Nun hört man ja ständig, dass sich Religiösität ausbreite, aber eine wirklichen Einblick in diesen vermeintlichen Trend bietet der Artikel nicht. Was mich auch interessiert hätte, wäre gewesen, wie sich bei Katholiken und Protestanten die neuen Suche nach spiritueller Erfüllung ausprägt, die sich von den Standardangeboten ihrer Kirchen nicht mehr angesprochen fühlen.

Bei aller Oberflächlichkeit kann der Artikel doch mit der ein oder anderen treffenden Beobachtung aufwarten, so zum Beispiel:

"Der eigene Glaube erscheint dagegen spießig und moralinsauer. Häufig ist er es auch. Sowohl Protestanten als auch Katholiken haben über Jahrzehnte ein Spiritualtiätsdefizit aufgebaut und wirken insgesamt etwa so illuminiert wie der Bundestag. Wer den Papst und die behäbige Herrenrunde der deutschen Bischofskonferenz oder die staubtrockene evangelische Synode betrachtet, denkt nicht an Gott, sondern eher an Versicherungsverträge."

Samstag, 14. November 2009

Glaubenssache

Existiert Gott? Oder ist Glaube ein irrationaler Wahn? Wird die Neurowissenschaft demnächst Gott als biologisches Trick-Gen entlarven? Sind Schöpfungsglaube und Evolution miteinander vereinbar? Welche Rolle spielt die Religion in unserer Gesellschaft?

Nicht erst seit Atheistenbusse uns vom Gotteswahn befreien wollen und gleichzeitig Bücher wie "Die Hütte" oder "Ich bin dann mal weg" die Bestsellerlisten anführen, erhitzen Gott und Glaube die Gemüter: Religion bleibt schon deshalb immer aktuell, weil sie auf ein existentielles Sinndefizit des Menschen verweist.

Diese und viele weitere interessante Glaubenssachen beleuchtet das neue Funkkolleg "Religion und Gesellschaft" des Hessischen Rundfunks. Auf der Website Funkkolleg Religion und Gesellschaft kann man die 24 Radiosendungen nach der Ausstrahlung als Podcast anhören.

Die drei ersten Sendungen sind bereits online:
  • "Religion zwischen Fundamentalismus und Fortschritt"

  • "Ich bin dann mal fromm - Weltflucht oder Gotteserfahrung"

  • An den Lebensrändern - Glaube und Trost
An den kommenden Samstagen folgenden weitere spannende Themen wie
  • "Die Kraft der Spiritualität - Glaube und Heilung", in der unterschiedliche religiöse Praktiken zur Unterstützung persönlicher Heilungsprozesse diskutiert werden, und

  • "Lucifer´s Rising - Religiöse Pathologien".
Interessierte finden alle Themen im Überblick mit Sendezeit.

Die Sendungen dauern je knapp 25 Minuten, zusätzlich gibt es Literaturtipps und weiterführende Links sowie ergänzende Video-Dokumentationen, auf Facebook kann man sogar mitdiskutieren

Sonntag, 1. November 2009

Besuch im Mainzer Dom

1000 Jahre Mainzer Dom! Anlässlich des Jubiläums wurde im Auftrag des ortsansässigen ZDF ein toll gemachter virtueller Rundgang durch den Hohen Dom zu Mainz produziert.

In mehr als dreißig 360-Grad - Panoramen kann der Dom besichtigt werden. Der Rundgang führt an alle Sehenswürdigkeit und an Orte, die der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich sind.

Typisch für die Mainzer, die so leidenschaftlich gerne und schön feiern, ist: Schon 1975 fand eine Tausendjahrfeier statt - in der Annahme, dass Erzbischof Willigis gleich nach Dienstantritt 975 mit dem Bau des Domes begonnen habe. Grund für das zweite 1000 Jahre - Jubiläum: 1009 fiel der neue Dom kurz vor oder kurz nach der Weihe einer verheerenden Brandkatastrophe zum Opfer - ein historisch gesichertes Datum. Außerdem gab es 1975 noch keine virtuellen Rundgänge im Internet.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Halloween - Allerheiligen

Halloween - der Name ist Programm: All Hallows´Even bedeutet "Abend vor Allerheiligen". In liturgischer Sicht zählt der Vorabend zum Folgetag, so dass es alles andere als abwegig ist, auch Allerheiligen schon am Abend des 31. Oktober zu feiern. Und die Kürbisse haben an Allerheiligen die gleiche Existenzberechtigung wie die Eier und Hasen am Hochfest der Auferstehung.

Die evangelischen Schwestern und Brüder, die an Halloween Reformationstag feiern und schon mal über die Verehrung der Heiligen diskutieren, laden wir selbstverständlich gerne zur Party ein. (Aber nur verkleidet!) Ein Feiertag der Heiligen, die uns zu Gott voraus gegangen sind, ist ein Tag der Gemeinschaft und der Solidarität aller Christen - der Lebenden und der Toten. Wir Christen gehören zusammen als Gemeinschaft der Heiligen, wie es im Glaubensbekenntnis heisst. Wir halten Fürbitte füreinander, wir sind die eine Kirche - in diesem und im ewigen Leben.

Einen großen Raum nimmt an diesem Tag traditionell das Totengedenken ein. Allerheiligen als Antwort Gottes auf Leiden und Tod - ein Gastbeitrag von Evi Lotz-Thielen.

Montag, 26. Oktober 2009

Die Päpstin und die Heilige

Zwei Frauen aus der Kirchengeschichte des Mittelalters sind die Protagonistinnen akuteller Kinofilme: Hildegard von Bingen und Johanna aus Ingelheim - die eine als Heilige verehrt, die andere als Legende seit Jahrhunderten lebendig. Natürlich hat nicht nur Rheinhessen große Theologinnen hervorgebracht: Hildegard nennt man gern in einem Atemzug mit Katharina von Siena, Teresa von Avila, Birgitta von Schweden, Mechthild von Magdeburg. Dünkt uns das Mittelalter womöglich deshalb finster, weil man damals noch eine Frau als Päpstin denken konnte, während die Kolleginnen heute nicht mal vom Diakonat träumen dürfen?

Letzteres tut Päpstin Johanna-Expertin Elisabeth Gössmann im Interview mit Barbara Just.

Freitag, 23. Oktober 2009

Rosenkranz beten - Anleitung

Eine leicht verständliche Anleitung zum Rosenkranzgebet in Textform findet man jetzt in unserem Rosenkranz-Special.

Entdeckung im Rosenkranzmonat

Endlich ein klares katholisches Signal gegen das erwachende Interesse der Esoterik an Gebetsschnüren und Mantren: Der Rosenkranz aus Monstranzbohnen! (Aus urheberrechtlichen Gründen nur der Link zum Foto. Botanikfreaks bitte hier entlang.)

Aber - Hand aufs Herz: Als Engel würde die Zeichnung auf der Bohne womöglich auch durchgehen.

Freitag, 2. Oktober 2009

Freundschaft mit Gott kann ganz schön anstrengend sein...

... Kuckst du! Der Kanadier Jon Lajoie ist absolut Kult.

Dienstag, 15. September 2009

Das Wunder von Haidhausen

Gestern wurde uns im Büro eine wundersame Erscheinung zuteil: Eine bislang unbekannte Heilige geruhte in einer Kaffeetasse zu erscheinen. Ich glaube nicht, dass es die Jungfrau Maria höchstpersönlich ist - wegen der kurzen Haare. Aber hat jemand eine Idee?


P.S.: Ich hoffe, dass sie niemand gespült hat. Abgesehen vom Sakrileg, können wir bei Ebay damit bestimmt ein Vermögen verdienen.

Dienstag, 8. September 2009

Mit Rosenkranz und Kreuzweg zur Erlösung

Als ich neulich in meiner Gemeinde mal den Rosenkranz mitbetete, blieben meine Gedanken bei dem kurzen Gebet vor dem "Vater unser" hängen: "O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden. Bewahre uns vor dem Feuer der Hölle. Führe alle Seelen in den Himmel auf, besonders jene, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen."

Dazu fiel mir noch die Zeile aus dem Kreuzweg ein: "Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst."


Nun ist das mit der Vereinbarkeit von katholischem Glauben und Allerlösung ja so eine Sache, die von Origines bis zur "Für Viele - Für Alle" - Diskussion durch die ganze Kirchengeschichte hindurch die Gemüter erhitzt. Doch auf die Kraft der Fürbitte vertrauend darf ich vielleicht trotzdem hoffen, dass die Hölle nicht ganz so überfüllt ist, wie uns selbsternannte Online-Verkünder vermeintlicher katholischer Wahrheiten das Fürchten lehren wollen?

Bin ich ein katholisches Unikum?

Eine ausgeprägte Bekennermentalität gehört nicht zu meinen größten Charakterschwächen und bisher habe ich mich in keiner Hinsicht für außergewöhnlich gehalten. Doch nach den Veröffentlichungen kirchlicher Journalisten über katholische Blogger in den letzten Wochen fühle ich mich fast wie ein Alien.

Darum muss es jetzt raus: Ich bin katholisch, halte die Liturgiereform des Vaticanum II für damals längst überfällig und notwendig, habe sogar schon Gottesdienste gefeiert, in denen frei formulierte Gebete besser passten als die aus den liturgischen Büchern, diskutiere auch mal über Aktivitäten unseres Papstes, sympathisiere (mangels besserer Alternative) mit dem ZDK und der Rätestruktur, außerdem mit dem Geist des Konzils, freue mich über viele Äußerungen des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, wünsche mir mehr Möglichkeiten für Frauen in der Kirche und habe sogar schon mal Publik Forum gelesen.

Kurz:
Ich bin eine ganz normale Mainstream-Katholikin. Und ich blogge!!!!

Sicher zu selten, wahrscheinlich zu langweilig und darum für die Berichterstattung über katholische Blogger nicht relevant. Allerdings sehe ich dieses Blog auch nicht als Gegenmodell zum katholischen Journalismus.

Donnerstag, 13. August 2009

...lieben, wenn es Gott nicht gäbe?

"würdest du versuchen zu lieben, auch wenn es [die erfahrung von] gott nicht gäbe?"
ist die Erste von fünf Fragen und

"was erhoffst du dir für dein leben angesichts der erfahrung der abwesenheit gottes?"

beginnt die Letzte.
(Nota bene: der Erfahrung der Abwesenheit Gottes! Die Erfahrung äußerster Gottesferne ist uns ja von vielen Mystikern überliefert, auch Mutter Teresa berichtet in ihren Tagebüchern vom Schweigen Gottes und dem Erlebnis dunkler Glaubensnächte.)

Auch die Anderen der fünf Fragen gehen aufs Ganze. Der Beisasse Yotin hat es wieder einmal geschafft hat, "ein schönes religiöses Thema auf seinem Blog zur Diskussion zu stellen" (St. Dymphna). Wobei mir die Diskussion im Kommentarbereich weniger bedeutsam erscheint, als sich die ein oder andere seiner Frage einfach mal selbst zu stellen.

Da ich mich nicht traue, sie komplett zu zitieren, hier der Link.

Sonntag, 9. August 2009

Zeuginnen des Glaubens

Wie die Kirche ein "durch die Jahrhunderte stolperndes Gottesvolk" (Herlinde Pissarek-Hudelist) ist, sind auch wir Christusgläubigen durch unsere Leben stolpernde Gotteskinder. Denn Glauben bedeutet ja nicht, vorgefertigte Antworten auf Fragen, die man vielleicht gar nicht hat, zu rezitieren. Glauben bedeutet: auf der Suche sein nach dem "Mehr" des Lebens, nach dem Sinn, dem Dahinter. Und Glauben bedeutet "Ringen mit Gott", in eine Beziehung zu treten, deren lebendige Dynamik sich in meinen Fragen, Klagen und Zweifeln genauso zeigt wie in meinem Loben, Danken und Bitten.

In diesen Tagen veröffentlicht Barbara einen langen, frommen, berührenden Briefwechsel mit
Antje Schrupp
- zwei Frauen auf ihrem Glaubensweg, die Eine als Mentorin der Anderen. Eine Jüngerin, die das Evangelium verkündet, in dem sie auf Fragen zu antwortet versucht, die eine andere Frau bewegen. Ein bisschen wie damals Philippus und der Äthiopier in Apg 8, 26-40.
(Ab hier dann eher nix mehr für Männer.)

Ein Passus als Zitat:

"Dass Jesus auferstanden ist, glaube ich ... weil Maria Magdalena es bezeugt hat ...
ich kenne sehr viele kluge und feministische Katholikinnen, das heißt, offenbar hat auch der Katholizismus aus weiblicher Sicht etwas Gutes (sie bezeugen das sozusagen. Das Wort “Glaubenszeuginnen” gefällt mir gut – Frauen, die von ihren Erfahrungen mit dem Göttlichen erzählen)."


Zu Barbaras Serie "Frauen und Religion":

Teil 1: "Fromm durch Feminismus"
Teil 2: "Teilhabe an etwas Größerem bringt Freiheit"
Teil 3: erscheint morgen.

Freitag, 7. August 2009

Christen in Gottes Gegenwart

Die katholische Wochenzeitschrift "Christ in der Gegenwart" startet eine Umfrage zum Thema "Ein neues Konzil" und erntet Leserbriefe voller Glaubenssachen. Ein toller Erfolg! Da werden ganz persönliche Fragen wie "Wer ist Gott? Gibt es ihn überhaupt?" formuliert. Menschen, die die christliche Verheißung weitergeben möchten, stellen fest, wie schwer manche historisch gewachsenen Traditionen mit heutigen Lebenserfahrungen ins Gespräch zu bringen sind, und was das für sie und ihren Alltag als Christen bedeutet.

Vielleicht gelingt es uns Katholiken ja doch ab und zu, zwischen all den Streitereien "Erzkonservative gegen Progressive" (gäääähhn, sorry) zentrale Themen und Erfahrungen des Lebens und Glaubens zu besprechen.

p.s. Ich lese "Christ in der Gegenwart" übrigens deswegen nicht, weil die Herders es einfach nicht hinbekommen ihren Content online zu stellen. Die erwarten doch im Ernst, dass ich eine Umfrage erst als pdf downloade, mit einem Stift ausfülle und dann auch noch faxe oder sogar eintüte und zur Post trage! Umfrage als Abo-Kampagne? Wo ist die Kirche im Web?

Mittwoch, 5. August 2009

Gott und der Urknall

Diskussionen um die Vereinbarkeit von Naturwissenschaft und Religion, Evolution und Schöpfung, Glaube und Vernunft werden gerade von Atheisten, die ein vermeintlich naturwissenschaftlich geprägtes Weltbild vertreten, immer wieder aufs Tapet gebracht - allen Beteuerungen gläubiger Menschen zum Trotz, dass hier überhaupt kein Widerspruch besteht.

Um sich als glaubender Mensch für Naturwissenschaften begeistern zu können, braucht es weder den Entwurf eines "Intelligent Design" noch die theologisch überhöhte (inzwischen ohnehin schon wieder überholte? Korrigiert mich bitte!) Hypothese der Singularität am Beginn unseres Universums.

Blogger-Kollege Phil, selbst Naturwisschenschaftler und Katholik, hat einen sehr lesenswerten Artikel zu diesem Thema geschrieben und das Verhältnis Naturwissenschaft - Glaube in ein schönes mathematisches Bild verpackt. Auf den Punkt bringt es eine Erläuterung aus dem Kommentarbereich: "Ich würde auch nicht sagen, daß man dann (an den Grenzen der Mathematik/Naturwissenschaft - Ergänzung von mir) per se in der Theologie landet; die Theologie, die Religion, gibt uns Antworten nach dem Sinn und dem Grund unserer Hoffnung. An der Grenze unserer Vorstellungskraft oder der Mathematik angelangt zu sein, zeigt erstmal nur auf, daß man halt an Grenzen angelangt ist. Das gibt uns weder den Sinn noch die Hoffnung, die uns die Theologie gibt." Wobei ich "Theologie" lieber durch "Glaube" ersetzen würde.

Zum Artikel:
Wo die Unendlichkeit der Mathematik aufhört...


Samstag, 1. August 2009

Vorsicht katholikenfeindlich!

Mit den fiesesten Methoden viralen Marketings versuchen die Protestanten für ihr "sola gratia" - allein durch die Gnade Gottes seien wir erlöst - zu werben. Ts ts ts


Montag, 20. Juli 2009

Kirchensteuer - Glaubenssache?

Wozu gleich aufwändige unerlaubte Bischofsweihen veranstalten? Wer sich in Deutschland die Tatstrafe der Exkommunikation zuziehen möchte, kann das bekanntermaßen mit einer einfachen Erklärung an das Finanzamt viel leichter bekommen*. Doch Vorsicht! Damit könnte bald Schluss sein: Gestern berichtete Welt Online in "Kann man ohne Kirchensteuer katholisch sein?", dass der emeritierte Freiburger Kirchenrechtler Prof. Hartmut Zapp die Exkommuniationswilligen dieser Möglichkeit berauben will. Er hat sich in eine juristische Auseinandersetzung mit der Erzdiözese Freiburg begeben, die die betreffende Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz als unwirksam aushebeln soll.

Im Ernst: Was hier als Präzendenzfall für alle Kirchensteuergegner lanciert wird, könnte das gesamte deutsche Kirchenfinanzierungssystem erneut zur Diskussion stellen. Ein historisch gewachsenes System, das heutzutage von verschiedensten Seiten in Frage gestellt wird:

1. Atheisten fordern die totale Trennung von Staat und Kirche.
2. Ultrakonservative Katholiken möchten gerne den in ihren Augen modernistischen Kirchenoberen ihre finanzielle Unterstützung entziehen und dadurch ihr Mißtrauen aussprechen - das Zapp´sche Modell: Sie möchten aus der Körperschaft öffentlichen Rechts austreten, aber selbstverständlich zur katholischen Kirche als Glaubensgemeinschaft dazugehören.
3. Die vielen Menschen, die lautlos aus finanziellen Gründen austreten, von der Exkommunikation gar nichts wissen, unter ihr leiden oder sie achselzuckend in Kauf nehmen, sich selbst aber ohne weiteres als gläubig bezeichnen und darauf Wert legen mit ihren Kinder Erstkommunion und Firmung zu feiern.
4. Ich zum Beispiel wundere mich immer ein bisschen darüber, dass einerseits kirchlicherseits Ungerechtigkeiten der staatlichen Steuergesetzgebung glücklicherweise immer wieder angemahnt werden - beispielsweise die Besteuerung des Existenzminimus für Kinder - , man sich andererseits qua Kirchensteuer aber selbst in dieses System begibt und es dadurch letztlich legitimiert.
5. Weitere Meinungen sind im Kommentarbereich des oben verlinkten Artikels nachzulesen.

Niemand wird bezweifeln, dass wer zu einer Gemeinschaft gehören will, auch deren finanzielle Grundlagen mitzutragen bereit sein muss. Außerdem ermöglicht uns die Kirchensteuer Vieles, das sonst nicht so selbstverständlich möglich wäre und auf das wir Christen nicht verzichten möchten. Die meisten zahlen ja auch gerne und sind vielleicht auch dankbar für das vereinfachte Zahlungsprocedere durch die Kirchensteuer.

Andererseits kann man nicht ernstlich behaupten, dass das Thema Kirchensteuer an das Zentrum des christlichen Glaubens rührt. Den Kirchensteuerverweigerern automatisch den Tatbestand der Apostasie, Häresie oder des Schismas zu unterstellen, ist inhaltlich längst nicht immer durch entsprechende Bekenntnisse gedeckt und deshalb keine wirklich elegante Lösung. Den Verantwortlichen der Erzdiözese Freiburg wünsche ich für diesen Rechtsstreit die Geistesgaben der Weisheit und der Kreativität. Die entscheidenden "letzten" Fragen wird möglicherweise nicht das Kirchenrecht beantworten.

*Zur Erläuterung:
Die Tatstrafe der Exkommunikation ziehen sich alle zu, die in Deutschland keine Kirchensteuer mehr zahlen wollen. Die Erklärung gegenüber dem Finanzamt wird damit kirchenrechtlich der Apostasie, der Häresie und dem Schisma gleichgesetzt. Diese Regelung wurde zuletzt im Frühjahr 2006 wegen einer Note des Päpstlichen Rat für die Interpretation der Gesetzestexte an den Vorsitzenden der Amerikanischen Bischofskonferenz diskutiert, dann aber von der Deutschen Bischofskonferenz in einer Erklärung am 24. April 2006 bestätigt. Nachzulesen bei katholisch.de

Mittwoch, 15. Juli 2009

Christen und Esoterik

Heilen mit Bachblüten, Reiki und Pendeln, geistliche Wege beschreiten mit Zen, Kinder erziehen mit Waldorf-Pädagogik, Mandalas malen, Yoga üben, mit Chakren arbeiten - esoterische Praxis und Gedanken haben sich längst in unserem Alltag als Christen etabliert. Warum auch nicht? "Prüft alles und behaltet das Gute!" schreibt schon Paulus und wer sich um die "Unterscheidung der Geister" bemüht, wird nicht in einer schwarzen Messe oder einer menschenfeindlichen Sekte enden. Tatsächlich findet sich in der modernen Esoterik Vieles wieder, das wir aus der Bibel und christlichen Tradtion längst kennen: Kontakte zu Engeln, Dämonenaustreibung und Geistheilung, belebtes Wasser, Fürbittgebete, Jenseitskontakte und Visionen.

Selbstverständlich können Christen auch ohne all das auskommen. Der Glaube an den dreifaltigen Gott, der uns erlöst hat, braucht die Esoterik nicht und ist für rational veranlagten Menschen genauso befreiend wie für esoterisch angehauchte. Schön ist die Geschichte von Robert Spaemann, in der Papst Johannes Paul II. den katholischen Christen, die an Reinkarnation glauben, eine Brücke baut: "
Ein Gespräch über die letzten Dinge".

Gefunden habe ich den Hinweis auf diesen Text in einem lesenswerten Artikel "
Esoterik und katholischer Glaube", in dem ein unbekannter Autor recht differnziert darüber schreibt, "dass sich esoterische Weisheit und katholischer Glaube durchaus etwas zu sagen haben".

Donnerstag, 25. Juni 2009

Jenseits

"Jenseits von richtig und falsch liegt ein Garten, da werde ich dir begegnen."

Dieses Zitat des islamischen Mysikers Rumi steht über der Website des Projekts "Beyond": Christliche Gebetstradition und buddhistische Mantras verbinden sich in jedem der dreizehn Tracks zu einer musikalischen und spirituellen Einheit. Zusammen mit Tina Turner, die eigene Texte und Gedanken zwischen den Stücken spricht, wurden die Gesänge ihrer beiden Nachbarinnen Regula Curti und Dechen Shak-Dagsay am 19. Juni veröffentlicht.

Der Besuch des Dalai Lama bei Abt Martin Werlen OSB in Einsiedeln im August 2005 gab Regula Curti den zentralen Anstoß für die Entstehung des Projekts. Beide unterstützen es ebenfalls mit einer eigenen Botschaft: "Alle Religionen lehren uns die Tugenden Liebe, Barmherzigkeit, Geduld...Musik und Gesang sind kraftvolle Wege, um diese allgemein wirksamen Vorstellungen zum Ausdruck zu bringen..." (aus der Botschaft des Dalai Lama) und "...Wir können das Gemeinsame wahrnehmen, ohne die Unterschiede zu verwischen. Dabei verlieren wir nichts, sondern werden gegenseitig beschenkt." (Abt Martin Werlen)

"Das gemeinsame Singen und Beten kann uns an einen Ort führen, wo Liebe und Mitgefühl wachsen", beschreiben die Sängerinnen Regula Curti und Dechen Shak-Dagsay ihre Motivation für das Projekt. Die gesamten Einnahmen fließen in Charity-Projekte.

Domradio besprach ausführlich, hier der offizielle Trailer zu

Beyond


Dass Musik die Verbindung der Menschen zum Spirituellen stärkt, hat kürzlich das Sozialwissenschaftliche Institut der Evangelischen Kirche in einer Studie zum Boom des Gospelsingens bestätigt.

"Keep singing, singing takes you beyond" - ermutigt Tina Turner.

Montag, 22. Juni 2009

Die Hütte. Ein Wochenende mit Gott

Mit "Die Hütte. Ein Wochenende mit Gott" versucht William Paul Young eine Antwort auf die Frage: Warum lässt Gott das Leid zu? Man möchte meinen: An diesem Problem sind schon ganz Andere gescheitert. Dazu kommt sein Anspruch: Trauernde trösten, den Hoffnungslosen neue Hoffnung schenken, den Zweiflern die Zweifel nehmen - wer ergänzt da nicht im Kopf "und den Armen die frohe Botschaft verkünden"? Ein zutiefst christlicher Anspruch und eine sehr hoch gelegte Latte. Kann das gelingen? Der Erfolg gibt ihm recht: In den USA wurden 6 Millionen Exemplare verkauft und auch hier scheinen Menschen auf das Buch gewartet zu haben, das ihr Leben verändern will.

Die Geschichte selbst ist schnell erzählt: Seit Macks kleine Tochter entführt und in einer entlegenen Schutzhütte ermordet wurde, leidet er an "der großen Traurigkeit". Eines Tages erhält er eine rätselhafte Einladung in genau diese Hütte - womöglich von Gott. Und so ist es. Was ihn dort erwartet, ist eine Art Privatoffenbarung: Gott begegnet ihm, er stellt sich seinen Fragen und seiner Trauer. Faszinierende Dialoge mit der "Dreifaltigkeit" laden den Leser ein, sich auf den lebendigen, liebenden Gott einzulassen und ihm zu vertrauen.

Die Idee des Buches, dass Gott selbst sich den Fragen eines unmittelbar vom Leid Getroffenen stellt, ist selbstverständlich gewagt und die Umsetzung natürlich Geschmacksache. Das schwierige Problem, wie Gott darstellbar wäre, hat der Autor sehr charmant mit einem augenzwinkernden Blick auf die Bilder vom alten Mann mit Rauschebart gelöst. Seine Erzählung und die Dialoge sind fiktiv, und auch sonst erhebt er keinen Anspruch auf eine totale, umfassende Darstellung des christlichen Glaubens oder Alleingültigkeit seiner Geschichte.

Dafür setzt er sich mit zentralen Themen des Mensch Seins und des Glaubens auseinander. Nicht in Form einer Katechismus-Belehrung, sondern in der Erzählung einer persönlichen Begegnung zwischen Gott und Mensch. Es geht nicht darum, was ein Mensch zu glauben habe, wenn er sich Christ nennen will, sondern wie Gott seinem Leben Halt und Zuversicht geben will. Es geht um genau das, wonach Menschen suchen: Trost und Ermutigung, Hoffnung und Antworten auf die drängenden Fragen des Lebens.

"Die Hütte" ist erst seit zehn Tagen in deutscher Übersetzung auf dem Buchmarkt und ist sofort in die Top 20 der deutschen Bestsellerlisten eingestiegen. Ein Buch, das in seiner tiefen christlichen Überzeugung berührt und auf unorthodoxe Weise dazu ermutigt, eine eigene persönliche Beziehung zu Gott einzugehen.


Der ERF hat eine Gesprächsrunde zu diesem Buch eingerichtet: www.wochenende-mit-gott.de

Sonntag, 7. Juni 2009

Wo ist der Papst?


"..Vor dem Colosseum tummelt sich eine bunte Menschenmenge, am Meeresstrand wimmelt es nur so von Sonnenanbetern und Wasserratten, bei den Olympischen Spielen schwitzen die Sportler um die Wette und auf dem Oktoberfest geht’s nicht nur im Riesenrad hoch her. Immer mittendrin im Gewimmel – der Papst!..."

Ich bin ja versucht, ein Online-Rätsel zu starten, worum es sich hierbei handeln könnte, zum Beispiel um

  • ein Zitat aus einem Haßbuch selbsternannter Kirchenretter, die den Papst nur im Vatikan und allenfalls in Castel Gandolfo sehen möchten.

  • das neueste Kinderbuch der Giordano-Bruno-Stiftung in der Nachfolge von "Wo geht´s denn hier zu Gott, fragte das kleine Ferkel?"

  • ein lustiges Spiel aus der die Erstkommunion-Katechese der FSSPX?
Aber da heutzutage jeder googlen kann, ist das langweilig und ich schicke den passenden Link zu des Rätsels Lösung gleich mit.

Wieder einmal fällt auf, dass sich ein vergleichbarer Protagonist für andere Konfessionen kaum finden lässt. Weit spannender wäre aber ein Wimmelbuch mit dem Titel "Wo ist Gott?"

Montag, 1. Juni 2009

Kirchen entdecken Twitter

Getwittert wird ja allenthalben, was das Zeug hält, teilweise intelligente und informative Statusmeldungen in 140 Zeichen, manchmal witzig, meistens belanglos. Auch viele Christen und verschiedene kirchliche Einrichtungen haben einen Twitter-Account eingerichtet, was immerhin bedeutet, dass sie sich Gedanken über Gottes Gegenwart im Netz der Netze machen. Findige Pressestellen oder Agenturen stellen einfach eine Art RSS-Feed ihrer News bei Twitter ein, was bei einer Stelle mit viel Output einen nicht zu unterschätzenden Spam-Effekt beim Follower erzeugt.

Doch es geht auch anders:

1. Seit Pfingsten twittert die Diözese Limburg
als erstes der deutschen Bistümer mit dem erklärten Ziel, "Substanzielles durch Virtuelles zu transportieren" (Bischof Tebartz-van-Elst) und ragt durch ihren Mix aus Meldungen verschiedener Quellen inklusive Videos aus dem automatisierten oder sinnarmen Gezwitscher deutlich heraus. Man merkt: Hier macht sich jemand Gedanken und Mühe und ist mit dem "Medium Internet" wirklich vertraut. http://twitter.com/BistumLimburg

2. Mit einem Bibelrekordversuch hat evangelisch.de in den 10 Tagen vor Pfingsten genügend Christen motiviert, die komplette Bibel kapitelweise in 140-Zeichen-Botschaften zusammenzufassen. Im Herbst wird das Buch erscheinen. http://rekordversuch.evangelisch.de/

Sonntag, 17. Mai 2009

Verschrottete Heilige

Sehr zweifelhaft stimmte mich folgender Hinweis eines Kollegen: Das Devotionaliengeschäft der Klosterläden (und wahrscheinlich nicht nur dort) erlebe zur Zeit einen Boom durch den Verkauf von Christophorus-Plaketten. Hintergrund seien die verschrottungsprämienfinanzierten Neuwägen, die nach segensreichen Begleitern verlangten.

Nun mag ich nicht hoffen, dass es sich anders als bei den Autos bei den Christophorussen (oder wie auch immer der Plural lautet) um einen Neubedarf und keinen Ersatzbedarf handelt. Wenn es also, wie ich befürchte, nicht Ausdruck einer religiösen Renaissance ist, nach deren Manifestation wir täglich Ausschau halten, was passiert dann mit den alten Plaketten? Werden die etwa mit verschrottet? Oder wenigstens vor der Metallpresse gerettet und in geweihter Erde beigesetzt oder wie man auch immer pietätvoll Altdevotionalien entsorgt.

Wenn hier jemand Vorschläge hätte, wäre ich sehr dankbar. Unser Christophorus wandert zwar von Auto zu Auto, aber im Nachttisch sammelt sich dann doch im Laufe eines Katholikenlebens so manche Devotionalie an, an der nicht ganz so viel Herzblut hängt, wie an dem Kreuz oder Rosenkranz, die ich zur Erstkommunion bekam.

Dienstag, 12. Mai 2009

Illuminati

Das katholische Spiel zum Filmstart




"Willkommen im Flug-Illuminator! Begeben Sie sich mit dem Vatikan-Hubschrauber auf den Flug der Erleuchtung!"

Selten so gelacht! Den Link hat sich die glaubenslust echt verdient! Unbedingt ausprobieren!!

The Greatest Love Of All

Ein Wegekreuz steht meinem Elternhaus schräg gegenüber. 1858 wurde es aufgestellt; warum, weiß niemand mehr so genau. Mein Vater, der auch schon dort aufgewachsen ist, erinnert sich, dass sich vor dem Zweiten Weltkrieg die Bewohner des kleinen Dörfchens regelmäßig an diesem Kreuz versammelt haben, übrigens auch ohne offizielle Geistlichkeit. Die Begräbniszüge in den Hauptort der Pfarrei, in dem auch die nächste Kirche steht, haben hier angehalten. Im Mai fanden zweimal wöchentlich Andachten statt: Die Nachbarn sorgten für die Bestuhlung, die älteren Schülerinnen sprachen die Gebete.

Interessant an diesem Wegekreuz ist die Schrifttafel, die unterhalb des Kreuzes angebracht ist. "Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für seine Feinde." Als Kind dachte ich immer, es sei einfach ein Bibelzitat, weil mir der Vers natürlich irgendwie bekannt vorkam und die letzte Antithese aus der Bergpredigt über die Feindesliebe mitschwingt.

Ist es aber nicht, und ich weiß nicht, was den Auftraggeber der Inschrift dazu bewogen hat, Joh 15,13 auf diese Weise abzuändern.

Sonntag, 10. Mai 2009

Zum Muttertag

Meine Freundin - eine großartige, sehr intelligente und warmherzige Frau, die ihre vielversprechende wissenschaftliche Karriere aufgegeben hat, um mit geistig behinderten Kindern zu arbeiten - erinnerte mich gestern an ein Lied, das ich früher auch immer sehr gerne hörte, wenn es mal im Autoradio lief.

Ebenfalls gestern erreichte mich die Nachricht einer anderen Freundin - auch sie eine großartige, sehr intelligente und warmherzige Frau: Sie gibt ihre Position in einer multinationalen Software-Firma in Redmond auf, "to spend more time volunteering for great causes around the world" . Über die Region ihrer ersten Station in Rwanda / Grenzgebiet Kongo hatte ich erst wenige Tage zuvor einen
aufwühlenden Artikel gelesen.

Zum Muttertag für alle Hexenkinder, Kindersoldaten, geistig behinderten Kinder, deren Mütter, Deine Kinder, meine Kinder und meine Freundinnen:

The Greatest Love Of All




I believe that children are our future
teach them well and let them lead the way
show them all the beauty they possess inside
give them a sense of pride to make it easier
let the children's laughter remind us how we used to be

Everybody's searching for a hero
people need someone to look up to
I never found anyone who fulfilled my needs
a lonely place to be and so I learned to depend on me

I decided long ago never to walk in anyone's shadows
if I'd fail if I'd succeed at least I'll live as I believe
no matter what they take from me
they can't take away my dignity

Because the greatest love of all is happening to me
I found the greatest love of all inside of me
the greatest love of all is easy to achieve
learning to love yourself it is the greatest love of all

I believe that children are our future
teach them well and let them lead the way
show them all the beauty they possess inside
give them a sense of pride to make it easier
let the children's laughter remind us how we used to be

I decided long ago never to walk in anyone's shadows
if I'd fail if I'd succeed at least I live as I believe
no matter what they take from me
they can't take away my dignity

Because the greatest love of all is happening to me
I found the greatest love of all inside of me
the greastest love of all is easy to achieve
learning to love yourself it is the greatest love of all

And if by chance that special place
that you've been dreaming of
leads you to a lonely place
find your strength in love

(Whitney Houston)

Mittwoch, 6. Mai 2009

Wunderbar

Bei dieser Illustration atheistischer (sic!) Buswerbung in Madrid auf Welt-Online (Fotostrecke, Bild 6) hatte wohl nicht der Fehlerteufel seine Finger im Spiel:

"Gott existiert doch. Genieße das Leben in Christus"

Sonntag, 3. Mai 2009

Scheußliche Kirchenlieder

... jetzt muss ich es doch loswerden - in der Hoffnung, dass es den ein oder anderen Organisten zum Nachdenken anregt:

Will man eine private Liste der scheußlichsten Kirchenlieder erstellen, so würde diese bei allen Rechtgläubigen angeführt werden von Vertretern des NGL, die entweder in der Tat nicht so toll waren, oder von denen man sich definitiv abgehört hat.

Meine private Hitliste wird eindeutig angeführt vom zu langsam (!) gesungenen Heilig der Schubertmesse. Zu diesem Kirchenlied gehört auch, dass es immer langsamer gesungen wird, je weiter südlich man kommt. In Köln kann man noch Glück haben, in Bayern wird es finster. Schade eigentlich. Das hat good old Schubert nicht verdient.

Samstag, 25. April 2009

Der beste Gottesdienst

ist...

...etwas, das es gar nicht gibt: kein Ranking für Gottesdienste bitte!
...das Halleluja der Engel.
...das Einstimmen der Menschen in dieses Halleluja während der Osternacht
...wenn die ganze Schöpfung durch ein Leben in Frieden den Schöpfer preist.
...lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft: Gott und die Menschen.

...

Ein kurzes einsames Brainstorming fördert noch viel mehr Ideen zutage, doch auf den einzigen richtigen Gedanken, dass es der evangelische Gottesdienst am 8. Juni 2008 auf einem Stadtfest in Leipzig gewesen sein könnte, wäre ich ganz ehrlich nie gekommen.

Ist aber so!

Montag, 13. April 2009

Eine Eruption des Lichtes

... als solche bezeichnete Papst Benedikt XVI. in der Osternacht die Auferstehung. Ebenfalls in ein schönes Bild kleidete er den Gedanken, dass seit Ostern die Schwerkraft der Liebe stärker sei als die Schwerkraft des Hasses.

Samstag, 11. April 2009

Einladung: Gedanken zum Kreuz Jesu

Warum musste Jesus am Kreuz sterben? Braucht Gott ein Sühneopfer, um die Menschen zu versöhnen? Das fragen Menschen, das fragen derzeit namhafte Vertreter der evangelischen Kirche und Theologie (vgl. Links unten). Am Kreuz Jesu scheiden sich die Geister - davon berichtet bereits Paulus.

Die verzwickten theologischen Diskussionen und Forschungen über die historische Entwicklung des Sühnetodparadigmas sind natürlich hochinteressant, aber: Wem helfen sie? Je erklärungsbedürftiger der Sinn des Kreuzestodes erscheint, desto weniger überzeugt die ganze christliche Botschaft von der Befreiung des Menschen aus Verstrickung in Leid, Schuld und Tod. Wer kann mit einer Religion etwas anfangen, für die man intellektuelle Klimmzüge veranstalten muss, um sie zu verstehen? Das kann nicht sein.

Ein paar Gedanken zum Kreuzestod Jesu - kein dogmatische Abhandlung, kein Anspruch auf Vollständigkeit oder Orthodoxie, sondern ein Versuch in persönlichen Worten zu sagen, worum es geht, habe ich in unserer Rubrik für persönliche Glaubenszeugnisse "Glauben ist ganz einfach" geschrieben.

Einige Hinweise auf die aktuelle theologische Diskussion:

Warum starb Jesus Christus am Kreuz?
Warum Theologen am Sühnetod Jesu zweifeln
Aber warum starb denn nun Jesus?
Das Kreuz als Störfaktor (von Klaus Berger)
Der Sühnetod Jesu - Braucht Gott ein Opfer?


Jesus im Film

Freitag, 10. April 2009

Hörtipp für alle Nicht-Bayern...

.. oder alle, die die BR-Sendung gestern verpasst haben: Im Bayern-2-Talk Eins zu Eins wurde der katholische Pfarrer der Münchner Gemeinde St. Maximilian Rainer Maria Schiessler interviewt. Dabei entpuppte er sich nicht nur als junge Variante eines Münchner Originals, sondern gab beredtes Zeugnis von seinem froh und frei machenden Glauben.

Aus der Ankündigung des BR:

Pfarrer und Wiesnkellner


Jedes Jahr im Herbst tauscht Rainer Maria Schiessler Messwein und Hostie gegen Bier und Brathähnchen, Talar gegen Lederhose. Der katholische Pfarrer der Gemeinde Sankt Maximilian im Münchner Glockenbachviertel verwandelt sich dann für 14 Tage in einen Kellner auf der Wiesn. Bis zu 16 Stunden am Tag schleppt er dann Maßkrüge an die Holztische im Schottenhamel-Zelt.

Die Sendung nachhören kann man hier.

Sonntag, 29. März 2009

Warum die päpstliche Haltung zu Präservativen als AIDS-Prävention kritisiert wird

Die Berichterstattung über die Afrikareise des Papstes wurde überschattet von den hitzigen Reaktionen auf ein päpstliches Kondomverbot. Das ist angsichts der vielfältigen Begegnungen und Ereignisse dieser Reise sehr bedauerlich! Warum diese Konzentration auf einen einzigen Satz des Papstes während seiner Anreise? Auf den ersten Blick gibt es für den anhaltenden und in gewohnter Feinseligkeit geführten Schlagabtausch zwischen Papstkritikern und Papstverteidigern keinen nachvollziehbaren Grund. Wer Promiskuität leben möchte oder propagiert, also die gesamte katholische Sexualmoral ablehnt, wird nicht ausgerechnet wegen eines päpstlichen Kondomverbots zum Infektionsrisiko. Und wer sein Leben an den Moralvorstellungen der katholischen Kirche ausrichtet und trotzdem "mit Aids infiziert sei, habe die Pflicht, den nicht infizierten Ehepartner vor Ansteckung zu schützen", sagte Kardinal Martini schon 2006. Alles kein hinreichender Grund für eine derart emotionale und teilweise zynische Reaktion westlicher Politiker, Organisationen und Medien.

Geht es den westlichen Kommentatoren überhaupt um das Thema des Papstes, nämlich nachhaltige AIDS-Prävention in Afrika? Informiert man sich vorurteilsfrei über die medizinischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge, muss man sagen: Wohl kaum. Zu Recht beklagen die Afrikaner selbst eine imperialistische Grundhaltung ihnen gegenüber. Wurde seine Äußerung also einfach als weitere Steilvorlage für Papstbashing benutzt? Sehen wir gar Vorzeichen einer neuerlichen Christenverfolgung in Europa? Ich wage die These: In den Reaktionen der westlichen Welt auf den päpstlichen "Gummisatz" geht es um die Ablehnung der Morallehre der katholischen Kirche, um das "Nein" zu ihrer Einstellung zur Sexualität. Man will sich nicht bevormunden lassen von einer Institution, der man jede Kompetenz zum Thema abspricht. Es sitzt tief in den Köpfen der Menschen europäischer Prägung mit dem historischen Ballast jahrhundertelanger kirchlicher Gängelei im Rücken: Vorschriften, Reglementierungen, Warnungen, Drohungen - Sex auf katholisch ist verklemmt, problematisch und am besten gar nicht. Außer einer festlichen Hochzeit kann man von katholischer Seite keinen konstruktiven Beitrag erwarten. Da wird jede Aussage, die dazu taugt dieses Bild zu bestätigen, gerne genommen. Eigene Vorurteile in Frage stellen wäre schließlich anstrengend.

Und: Leistet die Kirche nicht ihren eigenen Beitrag, damit das so bleibt? Zeigt sie sich wirklich einmütig in ihrer Bewertung von Sexualität? Die offiziellen Dokumente und Stellungnahmen äußern sich zwar positiv. Teilweise wirken sie sogar fast übertrieben, als sei Sex eine Art heilige Handlung. Doch dann mischen sich immer wieder zwiespältige Töne in die Stellungnahmen unserer Kirchenvertreter. Wie soll man es verstehen, wenn Abtprimas Notker Wolf im Spiegel-Interview sagt "Bei uns ist die Sexualität genauso ein Problem wie in Afrika."?
Oder wenn Kardinal Schönborn seinem "Sexuatlität ist gottgewollt" sofort ein dickes ABER hinterherschickt (vgl. "Sexualität in Gottes Namen")? Seine Aussagen über den Bruch in Gottes Schöpfung und dass mit Humor alles besser gehe, treffen schließlich auf alle Bereiche des Lebens zu - warum werden sie ausgerechnet in diesem Zusammenhang so sehr betont? Schlimmstenfalls schwankend zwischen Heiligsprechung und Verdammung, bestenfalls problematisierend bestätigen solche Aussagen die öffentliche Meinung: Sex ist der katholischen Kirche nicht geheuer.

Dass Sex kein Teufelzeug ist und nicht nur zum Zweck der Fortpflanzung zähneknirschend in Kauf genommen werden muss, hat sich innerkirchlich seit Humanae Vitae herumgesprochen. Aber eine über Jahrhunderte eingeübte sexualfeindliche Haltung lässt sich offensichtlich nicht so einfach abschütteln. Und genau die wollen sich "westliche" Menschen nicht mehr antun. Für sie ist Sex in erster Linie etwas Schönes. Weder heilig noch gefährlich, am liebsten unproblematisch. Zwischen der totalen Promiskuität und der lebenslangen Monogamie gibt eine riesige Bandbreite von Leben, das gestaltet und verantwortet werden will. Dass das auch im katholischen Paralleluniversum normaler Alltag ist, wird nach außen viel zu selten gesagt. Dabei würde ein kirchlicher durchgängig souveräner und unaufgeregter Umgang mit Sexualität dazu beitragen, dass die Kirche als inhaltlich qualifizierte moralische Autorität wieder ernst genommen werden könnte. Menschen brauchen niemanden, der ihnen ihre Probleme vorführt, in ihren Wunden bohrt und Vorschriften macht, sondern Beistand und Lösungen für ihre Probleme - sofern sie überhaupt welche haben. Und die mit Sex keine Probleme haben (ja, das soll es tatsächlich geben!), wollen nicht ständig ermahnt werden, dass sie eigentlich ein Problem mit Sex haben müssten.

Montag, 23. März 2009

Engel auf Augenhöhe und vom Diesseits ins Jenseits betrachtet

Annodazumal Dotcomtod-Mitbegründer, Blogbar-Kaperer und Rebellmarkt-Blogger Don Alphonso ist ja kürzlich als Kolumnist unter die FAZ-Journalisten gegangen. Heute hat er sich endlich der katholischen Kirche angenommen. Seine Meinung über "Papst und Putte" muss man selbstverständlich nicht teilen. Wer dazu bereit ist eine sehr distanzierte aber anregend geschriebene kritische Anmerkung an Katholischer Kirche und Papst auszuhalten, dem sei der Artikel samt seinen Kommentaren empfohlen.

Eine Leseprobe aus dem Abschnitt über den Rokokko-Engel vom Flohmarkt - @Don Alphonso: ich hoffe es ist gestattet.

"So wie oben sieht er aus, wenn man ihn auf Augenhöhe betrachtet: Eine Missgeburt mit Wasserkopf, ein schräges, verzogenes Gesicht, ein dummglotzender Blick, ein junger Glöckner von Notre Dame, dessen Backen geschwollen sind, und dessen linkes Auge hängt. Als habe es sein Schöpfer nicht verstanden, ihn gefällig zu gestalten, als sei im Schaffensprozess aus einem liebenswerten Kind ein kleines, hässliches Monster geworden. Für den normalen Käufer ist das abstossend, man denkt an Krankheiten, Fehlgeburten und absolut nicht an ein himmelhochjauchzendes Wesen, das dieser Racker darstellt.

Das Problem derer, die ihn nicht erwarben und entsetzt ablegten, war die Augenhöhe und die Unfähigkeit, sich in dieses Himmelhochjauchzen hineinzudenken. Der Putto stammt vermutlich von der linken Seite eines Altars und jubelte einige Meter oberhalb des Betrachters. Man muss ihn also nur von links unten betrachten, und schon wird aus dem Wechselbalg wieder das, was er ist: Ein famoser Barockbengel, dessen Qualität sich aus der Fähigkeit des Schnitzers erklärt, ihn genau so zu formen, dass er nur von unten, aus dem Diesseits, zum süssen Fratz, zum Frauenherzenstürmer, zum gnadenlosen Kindchenschema mutiert. Nur aus dieser Position entwickelt er sein mokantes Lächeln, seine Augen blitzen und ja, gut, von mir aus, ich gebe es zu, ich habe einen FAZ-Wochenlohn, nein, ich kann da auch nicht einfach, über dem Gästebett sieht er einfach hin-reis-send aber lassen wir das.


Und reden wir über den Papst und Kirche. Die haben nämlich das gleiche Problem wie der Putto...." (hier komplett lesen)


aus: Don Alphonso, Papst und Putte, FAZ 23.03.09

Donnerstag, 5. März 2009

Blaming the Victim

Am Vorabend des Weltgebetstags der Frauen macht eine Meldung die Runde, die wohl niemanden kalt lässt. Ein neunjähriges Mädchen ist Opfer eines schrecklichen Verbrechens, dem weitere Gräueltaten folgen (nachlesen zum Beispiel bei Zeit online):

1. Zuerst wird sie jahrelang vom Stiefvater vergewaltigt - und damit Opfer eines der schlimmsten Verbrechen, die ein Kind erleiden kann.
2. Von diesem wird sie schwanger - ein Ereignis, das nochmals eine neue lebensgefährliche körperliche und seelische Bedrohung für das kleine Mädchen darstellt.
3. Man - wer auch immer, sie ist sicher zu jung dafür - entscheidet, dass ihre Kinder abgetrieben werden. Ob sie begreift, was das bedeutet, weiß man nicht - hoffentlich jetzt noch nicht. Vergessen können wird sie auch dieses Erlebnis wahrscheinlich nie.
4. Der "Fall" kommt an die Öffentlichkeit, bei uns immerhin ohne Namensnennung. Wo wird sie ihre Zukunft, die sie hoffentlich hat, verbringen können?
5. Zu diesen vier grauenvollen Erlebnissen meinen hochrangige kirchliche Vertreter, an ihr ein Politikum exerzieren zu müssen: Es wird öffentlich verkündet, dass sie sich wegen der Abtreibung die Exkommunikation zugezogen habe.
[Einen Tag später korrigiert Radio Vaticana: Nicht das Mädchen, sondern die Mutter und das Ärtzeteam seien exkommuniziert. "Richtig sei jedoch, dass alle an der Abtreibung Beteiligten sich durch diese Tat die Exkommunikation automatisch zugezogen haben." Das ist ein Unterschied - ja. Eher kanonistischer Natur. Denn es werden ja doch diejenigen mit der Kirchenstrafe belegt, die sich um das Kind Wohl des Kindes sorgten und ihm helfen wollen.]
6. Der Vergewaltiger wird nicht exkommuniziert.


Nur tröstlich zu wissen, dass morgen ganz viele Frauen weltweit dieses Mädchen, ihre Mutter und ihre Kinder in ihr Gebet einschließen werden. In der Meinung, dass auch sie das Erbarmen Gottes schon in diesem Leben erfahren kann.

[Laut Radio Vaticana am 14.3. hat die brasilianische Bischofskonferenz festgestellt, dass "der Vergewaltiger jedenfalls aus der Kirche ausgeschlossen sei, da er eine Todsünde begangen habe".]

[Erzbischof Rino Fisichella bringt es in seinem Artikel im L´Osservatore Romano auf den Punkt - Radio Vaticana berichtet am 15.3.]

[Stellungnahme der Erzdiözese Olinda-Recife zum Artikel Fisichellas, via Scipio]

Mittwoch, 4. März 2009

Ultramontan oder katholisch?

Der knappe Bericht Matthias Drobinskis über die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz erzählt von den Themen des heutigen Tages: Wirtschaftskrise und Kirchenkrise. Uneins seien die Bischöfe vor allem darin, ob und inwieweit man Pannen und Fehler im Vatikan in der Causa FSSPX benennen möchte.

Wer die Wartezeit auf den gemeinsamen Brief an die Gläubigen zur historischen Einstimmung nutzen möchte, dem sei die kleine Schrift von Leopold Schmid aus dem Jahre 1867 mit dem schlagzeilenverdächtigen Titel "Ultramontan oder katholisch" empfohlen.

Für alle Nicht-Mainzer der Hintergrund zur Person: Prof. Leopold Schmid war 1848 vom Mainzer Domkapitel zum Bischof von Mainz gewählt worden, wurde aber vom Vatikan nicht bestätigt.

"Schmid warf man vor, dass er unehelich geboren und im Wilhelmstift in Tübingen einmal getadelt worden sei. Außerdem stimme der Inhalt seines Genesiskommentars nicht mit der kirchlichen Lehre überein und er neige liberalem Denken zu.
Da alle diese Argumente sich als falsch und nicht tragbar erwiesen, suchte man verzweifelt nach einem anderen Grund, um die Anerkennung durch den Heiligen Stuhl zu hintertreiben. Diese Begründung lieferte die sogenannte „Friedberger Konferenz“, an der die Pfarrer der Wetterau und auch Professor Schmid teilnahmen. Schmid soll sich hier gegen den Zölibat geäußert haben. Der damalige Dekan des Dekanats Friedberg, Pfarrer Philipp Keller aus Ockstadt, gab diese Information an Lennig weiter und dieser schrieb dem Bischof von Straßburg: „Pfarrer Keller ist einer unserer braven Geistlichen, ein in jeder Hinsicht zuverlässiger Mann, der mitten unter aufmüpfigen Mitbrüdern wohnt und ihr Treiben beobachtet.“In einem weiteren Brief vom 8. Mai 1848 an den Bischof von Straßburg, der ebenfalls von Lenning stammt, heißt es: „Die Äußerungen von Keller sind derart, dass eine Konfirmation der Wahl von Rom von nun an nicht mehr denkbar ist“. Tatsächlich wurde die Wahl Schmids nihiliert."
(zitiert aus: Eine kleine Kirchengeschichte)

Sonntag, 22. Februar 2009

Lesetipp

Eigentlich wollte ich die Sache mit den rechten Brüdern und ihrem Holocaust-leugnenden Bischof auf sich beruhen lassen. Nicht im Sinne von "Schwamm drüber", aber im Sinne von "bitte nicht noch ein Post dazu!", es ist doch schon alles hundertfach gesagt.

Doch allen Zeitgenossen, die sich in der Beurteilung der kirchenrechtlichen und sakramententheologischen Details der großen Heimholungsaktion von FSSPX nicht ganz firm fühlen, sei die Lektüre des just auf stern.de zu lesenden Artikels von Frank Ochmann empfohlen.

Samstag, 21. Februar 2009

Zweites Vatikanisches Konzil

Der Link von Scipio auf die Pastoralkonstituion des Zweiten Vatikanischen Konzils hat mich auf die Idee gebracht, einen Post für reine Seo-Zwecke zu schreiben: Wäre es nicht passender, wenn Google bei der Suche nach "Zweites Vatikanisches Konzil" die Konzilstexte auf www.vatican.va vor einer österreichischen Priestergemeinschaft listen würde? Obwohl die österreichische Suchfunktion für alle, die die Texte nicht auswendig kennen und auch nur mal eben drüberflitzen wollen, wirklich gut ist - aber ich meine eben ganz im Sinne des Primats des Bischofs von Rom als "Prinzip und Fundament der Glaubenseinheit und der Gemeinschaft" (Lumen Gentium 18)?

Für alle, die lieber den vatikanischen als den österreichischen Link mögen:
Zweites Vatikanisches Konzil auf www.vatican.va !

Hier gibt es alle Dokumente des
Zweiten Vatikanischen Konzils - Konstitutionen, Erklärungen, Verordnungen - die meisten sogar in zehn Sprachen:

Dei Verbum
Lumen Gentium
Sacrosanctum Concilium
Gaudium et Spes
Gravissimum Educationis
Nostra Aetate
Dignitatis Humanae
Ad Gentes
Presbyterorum Ordinis
Apostolicam Actuositatem
Optatam Totius
Perfectae Caritatis
Christus Dominus
Unitatis Redintegratio
Orientalium Ecclesiarum
Inter Mirifica

Nur lesen muss man noch selbst.

Freitag, 20. Februar 2009

Die Grenzen der Witzigkeit

Praktisch, dass ausgerechnet heute im SpON ein Artikel über Witztheorie erschienen ist. Mit diesem Hintergrund lässt sich gleich besser über die beiden aktuellen Anlässe zum Thema "Grenzen der (religiösen) Witzigkeit" philosophieren:

1. Die israelischen Bischöfe protestieren gegen die Satire eines Fernsehkomikers, der mit Bezug auf Piusbruder Williamson sagte: "Wenn die den Holocaust leugnen, dann verleugnen wir eben das Christentum."

2. Die Mainzer Ordensfrauen setzen die Umdekoration des Wagens 88 beim Rosenmontagszug durch. Thema: Nonne im Nacktscanner.

Der Unterschied besteht nicht nur darin, dass über den Mainzer Vorgang Google News zuerst den den Bericht des Blattes der traditionell übelwollenden "eebsch Seit" (die Wiesbadener Zeitung) listet, sondern dass die katholischen Protestanten in Mainz selbst von sich sagen: “Als die Bilder des Motivwagens veröffentlicht waren, stand das Telefon bei uns wegen vieler Protestanrufe nicht mehr still. Wir mussten reagieren". Aus diesem "mussten" gleich zu schließen, dass sich die ein oder andere Mainzer Ordensfrau in sympathischer Selbstironie womöglich selbst über die nackgescannte Schwester auf Wagen 88 amüsiert hat, ist ganz sicher zu verwegen. Außerdem wäre ich auch für Guido Westerwelle gewesen. (Zum Verständnis: Dem für den Wagen verantwortlichen FDP-Politiker hätte ein bisschen Selbstironie auch gut gestanden.)

[Um hier dem Anschein jedweden selbstironischen Lokalpatriotismus vorzubeugen: Die Kölner haben ebenfalls nach Protesten einen Motivwagen umdekoriert. Der hatte aber nur mit nackt zu tun, nichts mit glaubenssachen.]

Freitag, 6. Februar 2009

Mit der Kirche fühlen

"Sentire cum ecclesia" (mit der Kirche fühlen) - stammt wie das "Magis" von Ignatius von Loyola, also von einem, der einerseits wie kaum ein Anderer für Papsttreue steht und andererseits selbst beträchtlich an der Kirche litt und neun Inquisitionsprozesse überstand.

Wie kann es in diesen turbulenten Tagen nach der
Aufhebung der Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aussehen, mit der Kirche zu fühlen? Klaus Mertes SJ hielt am vergangenen Sonntag in der Gedenkkirche für die Opfer des Nationalsozialismus eine Predigt, in der er deutlich unterscheidet zwischen dem Medienhype um die päpstliche Entscheidung und den kritischen Anmerkungen gläubiger Katholiken, wie sie in der Petition Vatianum 2 zur Sprache kommen. Zitat via tagesspiegel:

"Sentire cum ecclesia", "mitfühlen mit der Kirche" bedeutet für mich als Katholik in diesen Tagen, dass ich mich einerseits nicht einfach von der Entscheidung des Papstes distanzieren kann wie ein kirchendistanzierter Beobachter oder wie ein Nichtkatholik. Andererseits kann ich diese Entscheidung nicht verstehen, mehr noch: Alle Versuche, sie mir selbst verständlich zu machen, scheitern oder führen mich vor Abgründe.

Es wird darauf hingewiesen, dass der Heilige Vater die Holocaust-Leugnung verurteilt und dass gerade das positive Verhältnis zum Judentum ein Herzstück seiner Theologie ist. Ja, das ist richtig, aber das macht die ganze Sache nur noch rätselhafter. Die Entscheidung spricht eine andere Sprache als die Worte, und im Ernstfall zählen Taten immer mehr als Worte.

Bleibt die Frage: Was können wir Katholiken in dieser Situation tun? Viele Katholiken neigen in diesen Tagen zur Resignation. Sie wollen die Kirche verlassen. Sie geben die Hoffnung auf, dass sich da noch etwas bewegen könnte außer in Richtung auf eine Bruderschaft hin, in deren reaktionärem, antisemitischem Sumpf Holocaust-Leugner gedeihen. Ich setze dagegen die Parole: "Auftreten, nicht austreten." Es wäre fatal, die Kritik an der Entscheidung den Kirchenfeinden zu überlassen – denen, die mal wieder alle ihre Vorurteile bestätigt sehen und triumphieren."

....

Nicht jeder, der in diesen Tagen die Kirche kritisiert, hat deswegen schon recht. Aber daraus folgt nicht, dass es keinen Anlass gäbe, nachdenklich zu werden über uns selbst als Kirche. Es wäre ein Gewinn für die Kirche und für die Welt, wenn aus der fatalen Entscheidung des Vatikans ein geistvolles Nachdenken wachsen würde. Dann hätte der Heilige Geist auch auf dieser neuesten krummen Zeile etwas Gerades geschrieben. Dass er das kann, daran glaube ich fest."

Donnerstag, 5. Februar 2009

Exkommunikation aufheben!

Da sich im Vatikan das Aufheben von Exkommunikationen zum Trend zu entwickeln scheint, hoffen auch weitere Exkommunizierte auf den Akt der Barmherzigkeit: In einer Presseerklärung ruft die Organisation römisch-katholischer Priesterinnen den Papst dazu auf, als Akt der Versöhnung und Gerechtigkeit auch das Dekret über die Exkommunikation ihrer eigenen Mitglieder aufzuheben.

Ich könnte mir vorstellen, dass auch die braven, rechtgläubigen Rest-Kirchgänger, welche gerade ihren Kirchenaustritt erwägen,
darauf spekulieren, dass in spätestens zwanzig Jahren die Kirchenstrafe wieder aufgehoben wird, die sie sich als Tatstrafe gemäß CIC can 1364 laut der aktuell gültigen Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz durch ihren Glaubensabfall zuziehen. Auf die Möglichkeit, dass ihrem Wunsch auch in zwei Jahrzehnten nicht stattgegeben wird, bereitet sie die Telefonhotline der Mannheimer Citykirche mit ihrer ermutigenden Message vor: "Unser Glaube hängt nicht vom Papst ab."

Mittwoch, 4. Februar 2009

Syllabus errorum - die Heimholung

Manche lesen den Hexenhammer, um sich zu gruseln. Sie wollen, dass Ihnen als katholischer Europäer des 21. Jahrhunderts ein Schauer über den Rücken läuft, dann probieren Sie es mit dem Syllabus errorum von Papst Pius IX. aus dem Jahr 1864. Eine lange Auflistung von Irrtümern, die es kirchlicherseits zu verurteilen gilt. Als zeitgeschichtlichs Dokument lässt Sie diese Lektüre kalt. Zu kurz gedacht: Durch die von Papst Benedikt intendierte Heimholung des verlorenen Schafes FSSPX (Piusbruderschaft) werden diese Verurteilungen wieder lebendiger Teil einer katholischen Kirche, die wir bislang zu kennen glaubten.

Auf Youtube ist in sieben Teilfilmen eine Ansprache Richard Williamsons zu sehen, in der er den Syllabus als Maßstab der Rechtgläubigkeit erklärt. So können Sie ein katholisches Buch daran erkennen, dass Sie im Register den Begriff Syllabus nachschlagen und wenn der Autor alle Thesen desselben bejaht, handelt es sich um ein katholisches Buch.

Dienstag, 3. Februar 2009

Friedhof der Gummibäume

Was ist das charakteristische Merkmal einer deutschen katholischen Kirche? Okay, ich hab's im Betreff bereits verraten: der Gummibaum. Mal selber drauf achten! (Und bitte Links schicken zu gummibaumfreien Kirchen, die wir an dieser Stelle gerne sammeln!)

Da machen sich die Architekten und Künstler unglaublich viele Gedanke bei der Gestaltung von Kirchen- und Altarräumen, doch welcher Pfarrer kann langjährigen Kirchensteuerzahlern und Kirchgänger Asyl für ihre Pflanzen verwehren, wenn diesen der Ficus über den Kopf zu wachsen droht.

Ein bisschen ist dies vielleicht symptomatisch für die Situation unserer Gottesdienste. Angesichts der drohenden Heimholung der Manipel-Schwinger-Loge P10 möchte ich eine Lanze dafür brechen, die (noch) gültige Form der Liturgie in ihrer ganzen Schönheit, Tiefe und ihrem Reichtum zu feiern. Ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass davon unsere Kirchen voller würden, aber wir braven Restkirchgänger würden uns sehr freuen.

Montag, 2. Februar 2009

Magis: Kirchenmusik vom Blogger

Guter Trost für gestresste Katholiken dieser Tage kommt von evangelischer Seite: Der Beisasse des neuen Kellion hat eine wunderschöne Melodie über das magis der ignatianischen Spiritualität komponiert.

te magis novisse,
magis te amare,
magis te sequi,
te christe rogamus

(hier anhören)


(dich mehr zu kennen,
dich mehr zu lieben,
dir mehr zu folgen,´
bitten wir dich, Christus.)

und freundlicherweise die Noten als pdf zur Verfügung gestellt. Danke.

Sonntag, 1. Februar 2009

Exkommunikation aufgehoben

(Zur Aufhebung der Exkommunikation von vier Bischöfen der Priesterbruderschaft St. Pius X.)

Nein, ich bin nicht exkommuniziert, war es nie und möchte es nicht sein. Ich fühle mich wirklich zu Hause in der Kirche, speziell in der katholischen, sie ist meine spirituelle Heimat. Bunt, vielfältig und lebendig - das mag ich besonders an ihr. Da gibt es Intelligente, Warmherzige, Mutige, Ängstliche, Zweifler, Wissenschaftler, Konservative, Postmaterielle, Arrogante, Ökumeniker, Traditionalisten, Psychopathen, Shoahleugner, Zyniker und Schlamper. Dabei ist es ganz natürlich, dass ich mich zu den Einen mehr hingezogen fühle, zu Anderen weniger.

Besonders nahe sind mir die Unterzeichner der beiden folgenden Erklärungen. Sie nehmen Stellung zu einem Ereignis der letzten Woche, das eigentlich zwei Ereignisse ist, nämlich:

1. Zum 50. Jahrestag der Ankündigung des Konzils wird die Kirchengemeinschaft mit erklärten Konzilsgegnern wieder hergestellt.

2. Ein bekennender Antisemit wird damit faktisch aufgewertet.

Die Erklärungen im Wortlaut:


Erklärung von Professoren der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Weihbischof Jaschke spricht in diesem Zusammenhang von Lapsus, Betriebsunfall und kirchlicher Schlamperei, der letzten Formulierung schließt sich Stefan von Kempis von Radio Vaticana (Elsa berichtet) an.

Das beruhigt mich NICHT!

Denn: Muss man jetzt befürchten, dass zum Beispiel die neueste Personal-Entscheidung, einen Zyniker zum Weihbischof der Diözese Linz [Kommentar von Prof. Paul M. Zulehner zu dieser Personalie und der Situation in Österreich] zu weihen, auch auf kirchlicher Schlamperei beruht? Oder: Wieviele Entscheidungen sind eigentlich insgesamt von dieser Schlamperei betroffen? Oder: Auf welcher Grundlage werden im Vatikan überhaupt Entscheidungen getroffen?

Vor vielen Jahren hörte ich vom "Sensus Fidelium". "Die Gesamtheit der Gläubigen, welche die Salbung von dem Heiligen haben (vgl. 1 Joh 2,20 u. 27), kann im Glauben nicht irren." Das wären 2,2 Mrd Christen oder meinetwegen auch nur 1,1 Mrd Katholiken. Aber dieser Satz steht halt nun mal in Lumen Gentium (Kapitel 12) - einem Dokument des Zweiten Vatikanischen Konzils.

[Schlamperei bezweifelt: Maximilian Liebmann]
[Hintergrund: Journalist im Pius-Staat. Matthias Drobinski berichtet über seinen Besuch Herz-Jesu-Priesterseminar der Piusbruderschaft in Zaitzkofen]
[Lesen: Die Erschütterung ist groß. DBK-Sprecher Matthias Kopp zur Reaktion der Katholiken in Deutschland]
[Lesen: Benedikts Albtraum. Gastbeitrag von Erzbischof Zollitsch auf www.faz.net]