Der knappe Bericht Matthias Drobinskis über die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz erzählt von den Themen des heutigen Tages: Wirtschaftskrise und Kirchenkrise. Uneins seien die Bischöfe vor allem darin, ob und inwieweit man Pannen und Fehler im Vatikan in der Causa FSSPX benennen möchte.
Wer die Wartezeit auf den gemeinsamen Brief an die Gläubigen zur historischen Einstimmung nutzen möchte, dem sei die kleine Schrift von Leopold Schmid aus dem Jahre 1867 mit dem schlagzeilenverdächtigen Titel "Ultramontan oder katholisch" empfohlen.
Für alle Nicht-Mainzer der Hintergrund zur Person: Prof. Leopold Schmid war 1848 vom Mainzer Domkapitel zum Bischof von Mainz gewählt worden, wurde aber vom Vatikan nicht bestätigt.
"Schmid warf man vor, dass er unehelich geboren und im Wilhelmstift in Tübingen einmal getadelt worden sei. Außerdem stimme der Inhalt seines Genesiskommentars nicht mit der kirchlichen Lehre überein und er neige liberalem Denken zu.
Da alle diese Argumente sich als falsch und nicht tragbar erwiesen, suchte man verzweifelt nach einem anderen Grund, um die Anerkennung durch den Heiligen Stuhl zu hintertreiben. Diese Begründung lieferte die sogenannte „Friedberger Konferenz“, an der die Pfarrer der Wetterau und auch Professor Schmid teilnahmen. Schmid soll sich hier gegen den Zölibat geäußert haben. Der damalige Dekan des Dekanats Friedberg, Pfarrer Philipp Keller aus Ockstadt, gab diese Information an Lennig weiter und dieser schrieb dem Bischof von Straßburg: „Pfarrer Keller ist einer unserer braven Geistlichen, ein in jeder Hinsicht zuverlässiger Mann, der mitten unter aufmüpfigen Mitbrüdern wohnt und ihr Treiben beobachtet.“In einem weiteren Brief vom 8. Mai 1848 an den Bischof von Straßburg, der ebenfalls von Lenning stammt, heißt es: „Die Äußerungen von Keller sind derart, dass eine Konfirmation der Wahl von Rom von nun an nicht mehr denkbar ist“. Tatsächlich wurde die Wahl Schmids nihiliert."
(zitiert aus: Eine kleine Kirchengeschichte)
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