Donnerstag, 13. August 2009

...lieben, wenn es Gott nicht gäbe?

"würdest du versuchen zu lieben, auch wenn es [die erfahrung von] gott nicht gäbe?"
ist die Erste von fünf Fragen und

"was erhoffst du dir für dein leben angesichts der erfahrung der abwesenheit gottes?"

beginnt die Letzte.
(Nota bene: der Erfahrung der Abwesenheit Gottes! Die Erfahrung äußerster Gottesferne ist uns ja von vielen Mystikern überliefert, auch Mutter Teresa berichtet in ihren Tagebüchern vom Schweigen Gottes und dem Erlebnis dunkler Glaubensnächte.)

Auch die Anderen der fünf Fragen gehen aufs Ganze. Der Beisasse Yotin hat es wieder einmal geschafft hat, "ein schönes religiöses Thema auf seinem Blog zur Diskussion zu stellen" (St. Dymphna). Wobei mir die Diskussion im Kommentarbereich weniger bedeutsam erscheint, als sich die ein oder andere seiner Frage einfach mal selbst zu stellen.

Da ich mich nicht traue, sie komplett zu zitieren, hier der Link.

Sonntag, 9. August 2009

Zeuginnen des Glaubens

Wie die Kirche ein "durch die Jahrhunderte stolperndes Gottesvolk" (Herlinde Pissarek-Hudelist) ist, sind auch wir Christusgläubigen durch unsere Leben stolpernde Gotteskinder. Denn Glauben bedeutet ja nicht, vorgefertigte Antworten auf Fragen, die man vielleicht gar nicht hat, zu rezitieren. Glauben bedeutet: auf der Suche sein nach dem "Mehr" des Lebens, nach dem Sinn, dem Dahinter. Und Glauben bedeutet "Ringen mit Gott", in eine Beziehung zu treten, deren lebendige Dynamik sich in meinen Fragen, Klagen und Zweifeln genauso zeigt wie in meinem Loben, Danken und Bitten.

In diesen Tagen veröffentlicht Barbara einen langen, frommen, berührenden Briefwechsel mit
Antje Schrupp
- zwei Frauen auf ihrem Glaubensweg, die Eine als Mentorin der Anderen. Eine Jüngerin, die das Evangelium verkündet, in dem sie auf Fragen zu antwortet versucht, die eine andere Frau bewegen. Ein bisschen wie damals Philippus und der Äthiopier in Apg 8, 26-40.
(Ab hier dann eher nix mehr für Männer.)

Ein Passus als Zitat:

"Dass Jesus auferstanden ist, glaube ich ... weil Maria Magdalena es bezeugt hat ...
ich kenne sehr viele kluge und feministische Katholikinnen, das heißt, offenbar hat auch der Katholizismus aus weiblicher Sicht etwas Gutes (sie bezeugen das sozusagen. Das Wort “Glaubenszeuginnen” gefällt mir gut – Frauen, die von ihren Erfahrungen mit dem Göttlichen erzählen)."


Zu Barbaras Serie "Frauen und Religion":

Teil 1: "Fromm durch Feminismus"
Teil 2: "Teilhabe an etwas Größerem bringt Freiheit"
Teil 3: erscheint morgen.

Freitag, 7. August 2009

Christen in Gottes Gegenwart

Die katholische Wochenzeitschrift "Christ in der Gegenwart" startet eine Umfrage zum Thema "Ein neues Konzil" und erntet Leserbriefe voller Glaubenssachen. Ein toller Erfolg! Da werden ganz persönliche Fragen wie "Wer ist Gott? Gibt es ihn überhaupt?" formuliert. Menschen, die die christliche Verheißung weitergeben möchten, stellen fest, wie schwer manche historisch gewachsenen Traditionen mit heutigen Lebenserfahrungen ins Gespräch zu bringen sind, und was das für sie und ihren Alltag als Christen bedeutet.

Vielleicht gelingt es uns Katholiken ja doch ab und zu, zwischen all den Streitereien "Erzkonservative gegen Progressive" (gäääähhn, sorry) zentrale Themen und Erfahrungen des Lebens und Glaubens zu besprechen.

p.s. Ich lese "Christ in der Gegenwart" übrigens deswegen nicht, weil die Herders es einfach nicht hinbekommen ihren Content online zu stellen. Die erwarten doch im Ernst, dass ich eine Umfrage erst als pdf downloade, mit einem Stift ausfülle und dann auch noch faxe oder sogar eintüte und zur Post trage! Umfrage als Abo-Kampagne? Wo ist die Kirche im Web?

Mittwoch, 5. August 2009

Gott und der Urknall

Diskussionen um die Vereinbarkeit von Naturwissenschaft und Religion, Evolution und Schöpfung, Glaube und Vernunft werden gerade von Atheisten, die ein vermeintlich naturwissenschaftlich geprägtes Weltbild vertreten, immer wieder aufs Tapet gebracht - allen Beteuerungen gläubiger Menschen zum Trotz, dass hier überhaupt kein Widerspruch besteht.

Um sich als glaubender Mensch für Naturwissenschaften begeistern zu können, braucht es weder den Entwurf eines "Intelligent Design" noch die theologisch überhöhte (inzwischen ohnehin schon wieder überholte? Korrigiert mich bitte!) Hypothese der Singularität am Beginn unseres Universums.

Blogger-Kollege Phil, selbst Naturwisschenschaftler und Katholik, hat einen sehr lesenswerten Artikel zu diesem Thema geschrieben und das Verhältnis Naturwissenschaft - Glaube in ein schönes mathematisches Bild verpackt. Auf den Punkt bringt es eine Erläuterung aus dem Kommentarbereich: "Ich würde auch nicht sagen, daß man dann (an den Grenzen der Mathematik/Naturwissenschaft - Ergänzung von mir) per se in der Theologie landet; die Theologie, die Religion, gibt uns Antworten nach dem Sinn und dem Grund unserer Hoffnung. An der Grenze unserer Vorstellungskraft oder der Mathematik angelangt zu sein, zeigt erstmal nur auf, daß man halt an Grenzen angelangt ist. Das gibt uns weder den Sinn noch die Hoffnung, die uns die Theologie gibt." Wobei ich "Theologie" lieber durch "Glaube" ersetzen würde.

Zum Artikel:
Wo die Unendlichkeit der Mathematik aufhört...


Samstag, 1. August 2009

Vorsicht katholikenfeindlich!

Mit den fiesesten Methoden viralen Marketings versuchen die Protestanten für ihr "sola gratia" - allein durch die Gnade Gottes seien wir erlöst - zu werben. Ts ts ts