Mittwoch, 3. Februar 2010

Charismatiker: Füttern verboten!

Bei meinen Studien zum Thema „Führungseigenschaften aus theologischen Betrachtungen“ ist mir die Bedeutung des Charismas des Führenden deutlich geworden. „Charisma“ wird in unserem Sprachgebrauch häufig als eine Art „besondere Ausstrahlung“ gesehen. Etwas, das eine Persönlichkeit an seine Zuhörer oder Anhänger durch Sprache, Gestik und Mimik transportiert.

Betrachtet man „Charisma“ aber vom griechischen Original „χάρισμα“ dann steht es eher für etwas Empfangenes.

„Charismen“ bedeuten im Neuen Testament die Gnadengaben des Heiligen Geistes. Menschen mit diesen Eigenschaften werden in der Bibel als „Charismatiker“ bezeichnet.

Ein charismatischer Führer ist im Neuen Testament also einer, der etwas empfangen hat und dies dann nach außen transportiert. Charismen anzunehmen, also sich bewusst zu machen, dass Gott etwas mit einem vor hat und dafür „Werkzeuge“ bereitstellt, bedeutet auch immer eine gewisse Demut. Denn woher soll ich wissen, dass Gott mich wirklich meint und ich mir diese Gnadengaben nicht einrede?

Einen wahren Charismatiker zu erkennen, ist also nicht ganz so einfach.

Die ersten Gemeinden der frühen Kirche haben sich zu diesem Punkt viele Gedanken gemacht, denn es kam oft vor, dass sogenannte „Wanderpropheten“ erschienen und den Gläubigen gegen freie Kost und Logis den Himmel auf Erden versprachen.

Ein wesentliches Merkmal eines wahren Charismatikers ist für die Gemeinde, dass er nicht länger als zwei Tage bleibt. Länger konnten sie ihn nämlich nicht versorgen.

(vgl http://www-user.uni-bremen.de/~wie/texteapo/didache.html - Kapitel 11,5f)

Ein Gast-Post von Philipp Brutscher